Auch in anderen Gemeinden gibt es schon "Mitfahrbänkle" - wie hier in Zimmern bei ROttweil. Foto: Müller

An zwölf Stellen sollen Bänke für Menschen ohne Auto aufgestellt werden. Idee stößt auf Begeisterung.

Empfingen - "Einmal zum Supermarkt und zurück" – von zwölf Haltstellen in Empfingen aus und kostenlos. Die Idee von Einkaufsmitfahrbänken stößt in Empfingen auf Begeisterung. Und noch etwas wird bei dem Thema deutlich: Mancher wünscht sich eine Frau als zukünftige Bürgermeisterin. Am liebsten 26 Jahre jung und blond.

Die Idee des Arbeitskreises Senioren sieht folgendermaßen aus: An zwölf Stellen in Empfingen, verteilt auf alle Hauptstraßen im Ort, könnten sogenannte Einkaufsmitfahrbänke aufgestellt werden. Vier bereits vorhandene Ruhebänke könnten genutzt werden, sodass nur noch acht Bänke aufgestellt werden müssten. Der Arbeitskreis möchte die Bänke mit speziellen Schildern kennzeichnen, sodass Menschen ohne Auto sich auf die Bank setzen können und von Autofahrern, die gerne jemanden mitnehmen möchten, zum Lidl oder Netto fahren lassen können. Auch vor den beiden Supermärkten wünscht sich der Arbeitskreis Senioren jeweils eine Bank, damit die Leute auch auf dem Rückweg wieder eine Mitfahrgelegenheit finden können.

Anne Clepe und Christa Köhler, die für den Arbeitskreis schwerpunktmäßig an dem Projekt arbeiten, hätten bereits versucht, mit Lidl und Netto ins Gespräch zu kommen, doch bisher keinen passenden Ansprechpartner gefunden. Sie baten Bürgermeister Albert Schindler in der Gemeinderatssitzung, stellvertretend für sie einmal bei den Unternehmen anzufragen. Schindler ist zuversichtlich. Er sagt: "Wir führen den Märkten damit ja Kunden zu."

Gemeinderat Rudolf Walter äußert sich begeistert zu dem Vorhaben. "Die Idee finde ich super. Man muss es nur unter die Leute bringen, den Menschen die Hemmungen nehmen." Helena Deuringer sagt: "Das ist eine tolle Sache. Aber mir fehlt an dem Schild noch etwas. Kann man das ganze Schild einfach gelb machen und die Bänke vielleicht noch teilweise farbig?", lautet ihr Vorschlag, um das Angebot so auffällig wie möglich zu gestalten. Bürgermeister Schindler findet die Farbe Gelb auch passend, da sie zum Wappen der Gemeinde passt.

Eine Motivation für Fahrer

Kerstin Hönle hat noch eine weitere Anregung: "Könnte man auch Wiesenstetten und Dommelsberg mit einbinden?" Aktuell sei dies nicht geplant, meinen die Vertreter des Arbeitskreises Senioren. Grundsätzlich denkbar sei die Ausweitung des Angebots auf die Ortsteile aber. Man wolle sich zunächst aber auf Empfingen konzentrieren und dann eventuell den nächsten Schritt gehen.

Achim Walter meint dazu: "Man muss das Projekt erst mal anlaufen lassen." Er hat außerdem noch einen Vorschlag, wie Autofahrer dazu motiviert werden könnten, Wartende mitzunehmen: "Heutzutage bekommt man überall Bonuspunktehefte angeboten. Vielleicht könnte die Gemeinde auch so ein Heft für die Fahrer anbieten." Und was soll die Belohnung für diejenigen sein, die hilfsbereit sind und andere mitnehmen? "Zum Beispiel ein Schirm von der Gemeinde oder ein Kuss vom Bürgermeister!", scherzt Walter. Schindler hält diesen Vorschlag für nicht abwegig: "Vielleicht ist die neue Bürgermeisterin blond und 26!"

Ob der Traum von der Wunschkandidatin in Erfüllung geht, zeigt sich bei der Bürgermeisterwahl im Herbst. Beschlossen ist hingegen bereits, dass die Bänke aufgestellt werden. 5000 Euro sind dafür im Haushaltsplan 2017 vorgesehen.