Das Thema Brückenbauen wurde im Gottesdienst praktisch dargestellt. Foto: Rupp Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: Kirchengemeinden ziehen positive Zwischenbilanz zu Projekt "gemeinsam feiern"

Mehrmals im Jahr feiern die evangelischen Kirchengemeinden Mühlheim, Renfrizhausen und Empfingen gemeinsam Gottesdienste. Sie nennen das Projekt "gemeinsam feiern". Der vergangene Gottesdienst in der Michaelskirche in Renfrizhausen stand unter dem Motto "Brücken".

E mpfingen. "Offenheit, Vertrauen, Zuversicht, Glaube, Hoffnung, Glaube, Mut": Diese Begriffe standen auf 13 einfachen Holzbrettern. Daraus baute das Vorbereitungsteam beim Gottesdienst mit vereinten Kräften eine stabile Holzbrücke. Dass das Brückenbauen nur funktioniert, wenn viele mittun, wurde durch diese Aktion ohne große Worte sichtbar gemacht. Es gab ein kurzes Ratespiel mit weltbekannten Brücken und Bildern vom Bau der Autobahn über das Mühlbachtal. "Lassen Sie uns mal schauen, was die Bibel zu diesem Thema zu sagen hat", meinte Pfarrer Christoph Gruber. In seiner Predigt ging er ausgehend von einem Bibeltext aus dem Hebräerbrief auf Jesus Christus ein. Er habe eine Brücke von Gottes Seite zur Menschheit gebaut. "Das kann nur einer, der sich auf beiden Seiten auskennt", erklärte Gruber. Dieser Brückenbauer könne mit uns mitleiden und habe gleichzeitig alle Dimensionen durchschritten, der kenne sich aus, habe den Überblick.  Darum sei auf seine Brücke verlass.

Musikalischer Teil

Abschließend erzählte Gruber von Barnabas, einem Mitglied der frühen Christengemeinde, der in den wenigen Berichten über ihn aus der Apostelgeschichte ein ums andere Mal am Brückenbauen zu anderen Menschen gezeigt werde. Selbstlos sein und den Anderen etwas zuzutrauen, seien die besten Voraussetzungen für christliche Brückenbauer. Barnabas sei vom Geist Gottes erfüllt gewesen, habe so in enger Verbindung mit Jesus Christus gestanden.

Alle sangen gemeinsam das Lied "Herr gib mir Mut zum Brückenbauen". Dabei wurden die Gottesdienstbesucher von David Gamerdinger aus Empfingen am E-Piano und Dominik Chhim aus Vöhringen an der Gitarre begleitet. Als Vor- und Nachspiel trugen die beiden jeweils ganz neue Lieder vor. Das Stück mit dem Titel "Vater" hatte David Gamerdinger vor einiger Zeit selber komponiert. Spontan gab es mehrmals Applaus.

Der gesamte Gottesdienst wurde vorbereitet von einem Team, dessen Mitglieder aus allen drei Gemeinden stammen. Auch im Gottesdienst beteiligten sich die Teammitglieder vielfältig, so dass es eine sehr abwechslungsreiche Angelegenheit war. Etwa als der Arzt, Axel Hempfling, von der Christoffel-Blindenmission berichtete, mit der er seit vielen Jahren verbunden ist.

Mehr als 130 Besucher

Dorthin sollte das Opfer des Gottesdienstes gehen. "Damit wird es möglich, den Blinden in den Entwicklungsländern eine Brücke zu bauen", betonte der Arzt und bat die Besucher humorvoll, sich einmal ihre Geldscheine genau anzuschauen. Denn dort sind auf einer Seite Brücken abgebildet.

Bereits vor dem Gottesdienst gab es schon Kaffee und Hefezopf, nach dem Gottesdienst hatten die Team-Mitglieder Wurst und Wecken als Mittagessen vorbereitet. Viele blieben noch länger da und das war auch der Wunsch vom "gemeinsam feiern"-Team: Die Menschen aus den drei Gemeinden zusammen und miteinander ins Gespräch zu bringen. Angesichts der mehr als 130 Gottesdienstbesucher scheint das Projekt erfolgsversprechend, auch deshalb, weil aus allen Orten der Gesamtkirchengemeinde Besucher gekommen waren. Das Team wird das Projekt gerne weiterentwickeln, zwei Termine stehen für dieses Jahr noch an.

Am Sonntag, 26. August, feiern alle drei Gemeinden gemeinsam beim Wandbühl und am Reformationstag, 31. Oktober, in der Kilianskirche in Mühlheim Gottesdienst. Danach wird ausgewertet und im Kirchengemeinderat berichtet. Als Zwischenbilanz sieht sich das Team aber schon jetzt auf einem guten Weg, was auch die positiven Rückmeldungen nach dem Gottesdienst zeigten.