Silke Hellstern setzt sich als neue Gemeinderätin für Empfingen ein. Foto: Begemann Foto: Schwarzwälder Bote

Porträt: Die neue Empfinger Gemeinderätin Silke Hellstern will sich für Familien einsetzen

Die 40-jährige Silke Hellstern sitzt für die Unabhängige Bürgerliste neu im Empfinger Gemeinderat. Besonders am Herzen liegt ihr die Familienfreundlichkeit des Ortes. Dafür findet sie es wichtig, dass es ausreichend Bauplätze gibt.

Empfingen. Silke Hellstern ist eine Ur-Empfingerin. Sie ist dort aufgewachsen und bis auf zwei Jahre, in denen sie beruflich in Calw war, ist sie ihrem Heimatort bis heute treu geblieben. Im Jugendclub ist sie seit dessen Gründung Mitglied – wenn auch inzwischen nur noch passives. Im Obst- und Gartenbauverein haben sie und ihr Mann zudem eine Baumwiese und im Kunstradsport engagiert sie sich als Kampfrichterin. "In Empfingen kann man sich wohlfühlen", sagt sie.

Dass das gerade für Familien so bleibt, ist ihr wichtigstes Anliegen als neugewählte Gemeinderätin. Empfingen sei zwar schon sehr familienfreundlich, man dürfe aber nicht aufhören, es attraktiv zu gestalten und zu halten. Dazu müssten die gute Vereinsarbeit weiterhin unterstützt und neue Bauplätze für Familien ausgewiesen werden. Auch zusätzliche Geschäfte im Ortskern fände sie begrüßenswert. Zwar hätten die meisten jüngeren Erwachsenen einen Führerschein und deswegen kein Problem damit, zum Einkaufen ins Industriegebiet zu fahren. Aber kleine Fachgeschäfte würden ihrer Ansicht nach bei Jung und Alt Anklang finden.

Die Entscheidung für den Gemeinderat zu kandidieren, hat sich die Mutter eines zwölf- und eines 14-jährigen Sohnes nicht leicht gemacht. Mehr als einmal habe sie ihr Nachbar Xaver Kleindienst gefragt, ebenfalls Gemeinderat für die Unabhängige Bürgerliste, ob sie sich nicht aufstellen lassen wolle. Doch als medizinisch-technische Angestellte im Freudenstädter Krankenhaus arbeitet Hellstern im Schichtdienst. Sie war sich unsicher, ob sie das Ehrenamt mit ihrer Arbeit vereinen könne.

"Wenn man sich für ein öffentliches Amt entscheidet, muss man auch Präsenz zeigen", meint sie. Letztendlich siegte der Wunsch, sich einzubringen: "Anstatt zu kritisieren, will ich aktiv mitarbeiten." Und da die Gemeinderatstermine lange im Voraus feststünden, könne sie ihren Dienstplan danach ausrichten, so ihr Plan.

Zwei Sitzungen hat sie nun seit ihrer Wahl am 26. Mai schon gehabt und ist angetan vom angenehmen Arbeitsklima. Alle würden sich sehr gut vorbereiten, jeder werde gehört und ernst genommen. Bürgermeister Ferdinand Truffner beeindruckt sie besonders. Immer wenn es zu einem Thema neue Unterlagen gebe, schicke er eine Mail an die Gemeinderäte.

Auch sie selbst liest sich intensiv in die Themen ein. "Es erweitert meinen Horizont ungemein, mich mit Dingen zu beschäftigen, mit denen man als Normalbürger nicht in Berührung kommt", fasst sie ihre ersten Eindrücke zusammen. Momentan sei sie allerdings oft noch staunende Zuhörerin: "Meine Rolle muss ich erst noch finden."