Abwasserzweckverband Empfingen plant bis ins Jahr 2015 mit Kosten von insgesamt 750 000 Euro
Von Jürgen Baiker
Empfingen. Der Abwasserverband Empfingen hatte zur Verbandsversammlung eingeladen. Zunächst ging es um den Bericht der Gemeindeprüfungsanstalt Baden-Württemberg, die allgemeine Finanzprüfung der Jahre 2005 bis 2010 vorgenommen hatte.
Im Wesentlichen wurde festgestellt, dass die Haushaltssatzungen der Verbandsversammlung zu spät beschlossen worden sind. Die Jahresrechnungen seien immer fristgerecht festgestellt worden. In der Diskussion dazu wurde festgehalten, das man eigentlich bewusst zwei Verbandsversammlungen im Jahr vermeiden möchte und daher versucht, die Haushaltssatzung und die Feststellung der Jahresrechnung an einem Termin zu machen.
Im Weiteren ging es um die Feststellung des Ergebnisses der Jahresrechnung 2011. Für die Unterhaltung der Kläranlage wurden 18 000 Euro weniger ausgegeben, da – so Klärwärter Edwin Bailer – nicht viele Reparaturen anfielen.
Bei den Kanaluntersuchungen und Sanierungen im Rahmen der Eigenkontrollordnung musste der Planansatz um 17 000 Euro überschritten werden. Des Weiteren ging es noch um den Haushaltsplan für 2012 und die Haushaltssatzung.
Bei der Klärschlammbeseitigung wird von einer Kostensteigerung ausgegangen. Die Erneuerung des Hauptgebläses mit 15 000 Euro und des Sandfanggebläses mit 5000 Euro sind vorgesehen. Mit Blick auf die kommenden Jahre bis 2015 wird für die zukünftige Klärschlammpressung insgesamt 750 000 Euro Investitionen vorgesehen. Dazu heißt es: "Der Abwasserverband hat sich im Juli 2009 tendenziell für eine Beendigung der Klärschlammentsorgung in die Landwirtshaft und für eine künftige Verbringung des Klärschlamms zur Trocknungsanlage des Abwasserverbandes Unteres Mühlbachtgal (AVUM) auf dem Birkhof in Sulz ausgesprochen und dies in 2011 bekräftigt." Die bisherigen Vorarbeiten zur Umsetzung dieses Vorhabens haben jedoch eine Reihe von Problemen, zum Beispiel für die Kläranlage in Fischingen zu Tage gefördert. Die bisherige Entsorgung des Klärschlammes in die Landwirtschaft wurde deshalb bis einschließlich 2014 verlängert. Um danach den Klärschlamm auf der Kläranlage in Fischingen pressen und das entstehende Filtratwasser an Ort und Stelle behandeln zu können, muss die Anlage mit einem großem Aufwand von 750 000 Euro erweitert und ertüchtigt werden. Albert Schindler stellte fest, dass der Abwasserverband schuldenfrei ist.
Die Auswertung des Betriebstagebuches der Kläranlage wurde auch zur Kenntnis genommen. Es gab keine Grenzwertüberschreitungen. Der Strombezug von der EnBW hat sich verringert, ebenso die Stromkosten. Auch die Rohabwassermenge ist geringer geworden, dies hänge, so die Vermutung mit dem relativ trockenen Sommer 2011 zusammen.
Empfingens Bürgermeister Albert Schindler, Vorsitzender des Abwasserverbandes, sprach Klärwärter Edwin Bailer ein großes Lob für seine Arbeit aus. Es sei eine Freude mit ihm zusammenzuarbeiten.
Auch der Kalkbedarf bei der Abwasserreinigung war Thema. Nach der Darlegung von Klärwärter Edwin Bailer stimmte der Abwasserverband folgender Vorgehensweise zu: Das Rücklaufkonzentrat der Wasserenthärtungsanlage der Wasserversorgung der Gemeinde Empfingen stellt einen wichtigen Hilfsstoff in der Abwasserreinigung der Kläranlage in Fischingen dar. Der Abwasserverband stimmt der Einleitung in die Kläranlage zu.
Albert Schindler erinnerte noch daran, dass der Abwasserverband am 20. September 1962 gegründet worden sei und somit sein 50-jähriges Bestehen feiern könne. Eine nichtöffentliche Sitzung schloss sich an.