Kakteensammler Holger Dopp zeigt auf das Bild "Der Kakteenfreund" von Carl Spitzweg. Das Gemälde ist eins von 25 Bildern, die im Empfinger Rathaus ausgestellt werden. Foto: Herfurth Foto: Schwarzwälder Bote

Ausstellung: Kakteensammler Holger Dopp stellt im Empfinger Rathaus Gemälde aus

Empfingen. Große, kleine, farbenfrohe und dunkle Gemälde von Kakteen sind zum ersten Mal noch bis Ende September im Rathaus in Empfingen zu bestaunen. Alle gesammelt von Kakteenexperte Holger Dopp.

25 Gemälde von Kakteen erstrecken sich über die drei Stockwerke im Empfinger Rathaus. Das seien aber nur zehn Prozent seiner Sammlung, sagt Dopp. Er sei von der Gemeinde angesprochen worden und mache das gerne.

Entscheidung ist nicht leicht gefallen

Die Entscheidung, welche Gemälde er im Rathaus aufhängen will, sei ihm sehr schwergefallen: "Ich habe erst eine Stunde bevor wir die Bilder aufhängen wollten entschieden, welche ich nehme." Die Entscheidung habe er rein aus dem Bauch heraus getroffen. "Ich habe die Bilder gewählt, die mir einfach am besten gefallen", erklärt Dopp.

Er selbst habe keines dieser Bilder gemalt. Ihm fehle das Talent, sagt der Kakteensammler. Dennoch trägt er eine Mappe bei sich, in der sich ein paar Zeichnungen von ihm befinden. "Ich bin einfach zu perfektionistisch, um selbst zu malen, ich sammel lieber", sagt Dopp.

Die Gemälde habe er über Auktionen, Flohmärkte oder Ebay ersteigert. Er sei permanent auf der Suche nach neuen Schätzen. Wie das Bild von Carl Spitzweg, das auch im Rathaus aushängt. "Der Kaktusfreund" heißt das Bild. Darauf ist ein Mann zu sehen, der einen Kaktus liebevoll in der Hand hält und betrachtet. Das Gemälde entstand 1856. Auch der Rest der ausgestellten Bilder ist zwischen 1850 bis heute entstanden und stammt von unterschiedlichen Künstlern. Nicht jeder dieser Künstler sei wie Spitzweg hauptberuflich Maler gewesen. Viele der Gemälde seien auch von Hobbykünstlern gemalt wurden.

Mit 16 Jahren hat sich Dopp das erste Bild von einem Kaktus gekauft. "Das war im Urlaub in Lissabon. Das Bild zeigt die Zeichnung eines Kaktus, den es so eigentlich nicht gibt. Das Bild ist nicht groß, war aber damals teuer für mich", sagt Dopp. Seitdem sei der Damm gebrochen und das Sammelfieber habe bei ihm eingesetzt.

Jetzt würde er nicht nur Gemälde sammeln, sondern alles was mit Kakteen zu tun hat: Postkarten, Pflanzen, Fotografien, Stickereien und vieles mehr.

Dass der Kaktus momentan so einen Hype erlebt und auf allem zu finden ist, was es zu kaufen gibt, wundert Dopp nicht. "Kakteen sind vielseitig: Klein, groß, bunt, haben unterschiedliche Formen, das fasziniert die Menschen einfach", meint er.

Der Kakteensammler werde oft gefragt, ob er seine Gemälde auch verkaufe, aber da muss Dopp leider ablehnen: "Ich verkaufe nichts, was ich sammel. Der ideelle Wert der Sachen liegt einfach höher als der materielle".

Weitere Informationen: Das Rathaus in Empfingen hat montags bis mittwochs sowie freitags von 8 bis 12.15 Uhr geöffnet und donnerstags von 8 bis 12.15 Uhr und wieder ab 13.30 bis 18 Uhr.