Arthur Höhn wird in Empfingen künftig zehn Stunden pro Woche geparkte Autos kontrollieren. Foto: Hopp

Seit Mai ist die Stelle vakant. Am 1. Dezember startet der 52-Jährige. Er war auf Arbeitssuche.

Empfingen - Lange Zeit hat in Empfingen keiner mehr nach dem Rechten gesehen, was das Parken angeht. Seit Mai ist die Stelle vakant, doch nun gibt es ab dem 1. Dezember mit Arthur Höhn wieder einen Knöllchen-Sheriff.

Die eigentliche Vollzugsbedienstete ist im Mutterschutz. Über Monate suchte die Gemeinde eine Vertretung für die zwei Jahre. Ein Bericht in unserer Zeitung sorgte letztendlich dafür, dass sich fünf Bewerber fanden. Einer von ihnen war der 52-jährige Höhn. Er war auf Arbeitssuche. Seit fünf Jahren wohnt er nun in Empfingen und hat in den vergangenen Monaten beobachtet, wie sich die Parksituation zum Schlechteren gewandelt hat. "Vor allem die vielen Lastwagen, die ›Im Auchtert‹ parken, geben kein schönes Bild ab", sagt der gelernte Industriekaufmann und weiß außerdem, dass sich viele Anwohner auch am Müll stören, der dort liegen bleibt. Bis zu 18 Lkws seien dort am Wochenende schon gemeldet worden. Auch in unserer Zeitung beklagten Anwohner und Gewerbetreibende des Industriegebiets, dass es keine Kontrollen gibt und dort "Wildwest-Zustände" herrschen.

Einarbeitung beginnt

Was die meisten Autofahrer angeht, glaube er jedoch, dass die sich wieder mehr an die Parkregeln halten werden, jetzt wo sie wissen, dass ein neuer Vollzugsbediensteter unterwegs ist. Insgesamt 20 Stunden die Woche arbeitet Höhn für die Gemeinde Empfingen. Zehn davon wird er sich um den ruhenden Verkehr, also vor allem um parkende Autos, kümmern. In den anderen zehn Stunden wird er Aufgaben wie Hausmeistertätigkeiten übernehmen.

Los geht es für ihn am 1. Dezember. Vorbereiten wird er sich durch Einlesen in seine Aufgaben als Vollzugsbediensteter. Was die Praxis angeht, sei die Gemeinde gerade dabei, Termine auszumachen, um ihn mit erfahrenen Kollegen aus der Umgebung mitzuschicken. Die werden ihn dann in das Handwerk einweisen und ihm zeigen, wie man mit Verkehrssündern umgehen muss.

Auf Lehrgänge muss er allerdings erstmal verzichten: "Bedauerlicherweise finden Lehrgänge und Seminare frühestens im April beziehungsweise Oktober 2017 statt", sagt Adelinde Hellstern vom Empfinger Ordnungsamt. Seine Vorgängerin, die sich in Elternzeit befindet, werde ihm das System in Empfingen erläutern. "Ab Dezember wird Herr Höhn mit Hinweiszetteln arbeiten, bevor er ab zirka Mitte des Monats tatsächlich Verwarnungsgelder verhängt bei verkehrsordnungswidrigem Verhalten", so Adelinde Hellstern.

Ein ruhiges Gemüt

Vom Gemüt her scheint der 52-Jährige nicht aus der Ruhe zu bringen zu sein. Eine Eigenschaft, die ihm bei seinem künftigen Job gelegen kommen wird, ist sich auch Höhn sicher. "Ich mache dann ja auch nur meine Arbeit", und jeder der falsch parkt, wisse das eigentlich. Sicherlich werde er die ein oder andere Ausrede zu hören bekommen, wenn es ans Knöllchenverteilen geht. Doch darauf ist der neue "Gemeinde-Sheriff" Höhn gefasst.