Diese historische "Rätsche" ist derzeit im Empfinger Rathaus ausgestellt. Foto: Gemeinde Empfingen Foto: Schwarzwälder Bote

Heimatgeschichte: Die hölzernen Instrumente wurden früher hauptsächlich von Ministranten bedient

Die wahrscheinlich einzige noch in Empfingen existierende "Rätsche", ein hölzernes Effektinstrument, ist derzeit im Empfinger Rathaus ausgestellt.

Empfingen (db). Auf einem Kubus im Foyer des Empfinger Rathauses stellt die Gemeinde historische Gegenstände, die einst in Empfingen Verwendung fanden, aus. Jeder Gegenstand ist jeweils einige Woche lang für die Besucher des Rathauses zu sehen. Aktuell steht auf dem Kubus eine sogenannte "Rätsche" –laut Definition ein hölzernes Lärm- und Effektinstrument.

In der Information, die die Gemeinde zur "Rätsche" gibt, erinnert sich Werner Baiker: "Wir haben die Rätschen noch um circa 1963 bedient. Die Ministranten zogen um die Kirche und rätschten in alle Richtungen. In der Kirche hatten wir anstelle der Hand-Glocken eine Klapper." Laut Josef Baiker existiere keine mehr davon. Rupert, der Vater von Werner Baiker, habe ihm erzählt, dass zu seinen Zeiten die Kirche eigene Rätschen besessen habe. Später hätten die Ministranten diese aus Privathäusern mitgebracht. Als die Pfarrei am Brauch nicht mehr festhielt, wurden die Rätschen in Empfingen zum Betteln an der Fasnet mitgenommen.