Über den Browser kann man zwar die Homepage der Gemeinde schon abrufen, doch eine Gemeinde-App wäre sicher besser zu bedienen. Mit einem Förderprogramm möchte sich die Verwaltung digital besser aufstellen. Archiv-Foto: Ganswind Foto: Schwarzwälder Bote

Umfrage: Gemeinde-App, Whatsapp-Newsletter und Co.: Die Empfinger haben die Wahl

Wie digital wird Empfingen? Die Gemeinde macht beim Projekt "Digitalisierung und Heimat" des Gemeindetags mit und erhält Fördergelder. Mit einer Umfrage will die Gemeinde nun erfahren, was sich die Bürger an Digitalisierung wünschen.

Empfingen. Eine Gemeinde-App, Whatsapp-Newsletter oder Mitmach-Plattform – all das oder auch anderes könnte es in Empfingen bald geben. Die Gemeinde hatte sich als Modellgemeinde beworben und Erfolg gehabt. "Wir wollen Digitalisierungsprojekte für unsere Gemeinde umsetzen", sagt Bürgermeister Ferdinand Truffner. Die Digitalisierung habe rasant an Fahrt aufgenommen. Umso wichtiger sei es, bei diesem Thema am Ball zu bleiben.

Im ersten Schritt wurde nun eine Umfrage auf den Weg gebracht. Ausgearbeitet hat diese das Unternehmen Human IT Service GmbH. "Es war uns wichtig, Profis an Bord zu haben. Wir sind auf die Ergebnisse des Fragenkatalogs gespannt", sagt Truffner.

Die Umfrage könnte spannende Einblicke geben: nicht nur was die digitalen Wünsche angeht, sondern auch zum Heimatgefühl der Empfinger. Denn gefragt wird beispielsweise auch, wie zufrieden die teilnehmenden Bürger mit der Gemeinde sind. "Was schätzen Sie besonders an der Gemeinde Empfingen" lautet eine Frage. Eine andere: "Können Sie sich vorstellen, aus der Gemeinde Empfingen wegzuziehen?" Auch das ehrenamtliche Engagement wird abgefragt. Truffner erklärt, warum solche und andere Fragen gestellt werden: "Man wird immer fremder in der virtuellen Welt. Digitalisierung und Heimat sollen hier zusammengeführt werden." Das Projekt soll also wieder näher bringen, was sich überall immer mehr auseinanderentwickelt hat.

Der Wissenschaftler Klaus Koziol, der dieses Gesamtprojekt begleitet, erklärt, dass die Gemeindeidentität erfasst werden und "in einer Story den Bürgern nahegebracht werden" soll. Ziel ist ein "menschen- und gemeinschaftsdienlicher Mehrwert für die Bürger" mit dem Stichwort "Heimat in der digitalen Moderne".

Truffner selbst hat schon eine Idee, wie das unter anderem funktionieren kann: mit einer Empfingen-App pünktlich zum Jubiläumsjahr 2022, wenn Empfingen 1250 Jahre alt. Dort könnten alle wichtigen Fakten und Informationen in der Gemeinde nachzulesen sein, dazu ein virtueller Ortsrundgang, eine Möglichkeit, Mängelmeldungen an den Bauhof abzuschicken und vieles mehr. "Unsere Homepage ist bereits so angelegt, dass sich das gut umsetzen und später auch problemlos pflegen lässt."

Maximal 150 000 Euro wird die Gemeinde investieren. Die Hälfte davon wird gefördert, die andere muss sie selbst investieren. Noch ist aber nicht klar, wie viel die Gemeinde tatsächlich investiert. Der Gemeinderat zeigte sich den modernen Mitteln gegenüber sehr aufgeschlossen und gab dem Bürgermeister mit auf den Weg, vielleicht sogar die Maximalsumme einzusetzen. "Wir werden aber natürlich mit Augenmaß vorgehen."

Nach der Umfrage geht es mit Phase zwei weiter: die Umsetzung von konkreten Projekten bis Ende 2020/Anfang 2021.

Weitere Informationen: Die anonymisierte Umfrage ist noch bis 31. August unter www.empfingen-digital.de abrufbar. Den Umfragebogen erhält man auch im Rathaus oder in örtlichen Geschäften.