Krämermarkt: Viele andere Märkte wurden abgesagt / Sogar ein Karussell für Kinder / Maskenpflicht wird befolgt

Trotz Corona konnte in Empfingen der traditionelle Krämermarkt stattfinden. Aber es waren dieses Mal weniger Verkaufsstände, und auch die Besucher zeigten sich sehr zurückhaltend.

Empfingen. Für viele Händler war Empfingen der einzige Krämermarkt, an dem sie ihren Stand aufschlagen konnten. Bruno Prosek bietet Süßwaren und Magenbrot an. Empfingen sei eine Ausnahme, sonst gebe es keinen Markt, auf dem er seine Waren anbieten könne, denn sie seien alle abgesagt. Sein Gewerbeschein bedeute, dass er überall verkaufen darf. Aber man müsse dazu auch einen Platz haben. Die Empfinger hätten Mut, zu gestalten und den Krämermarkt zu genehmigen.

Amir Amir zeigt sich sehr zufrieden, auch wenn der Zuspruch durch die Kundschaft schlecht sei. Er sei zufrieden mit dem Leben, weil er gesund sei. Seit 15 Jahren sei er immer in Empfingen.

Annerose Gauggel, die mit ihrem Stand an Haushalts- und Kurzwaren nur einen halben Tag da ist, wäre dafür gewesen, vier Wochen lang einen harten Lockdown durchzuziehen, wenn man so sehe, wie die Leute noch herum rumspringen. Für Martin Seyfried, der einen Stand mit Kinderbüchern hat, ist Empfingen ein leuchtendes Beispiel dafür, wie die Verwaltung in der Lage sei, zu entscheiden. Er sei nicht hier wegen des Publikums, sondern er wolle einfach seine Dankbarkeit gegenüber Empfingen zeigen. Harald Schäfer, der Glückwunschkarten und Trauerkarten verkauft, meinte man müsse es nehmen, wie es geht. Die guten Märkte seien alle abgesagt worden.

Auch das kalte Wetter im Blick gab es noch verständliche Äußerungen, so dass die Leute nicht bereit seien, bei diesem kalten Wetter ihre Jacken auszuziehen, um einen Pullover anzuprobieren. An den doch wenigen Ständen wurde wieder allerhand angeboten, so Bekleidung für Damen und Herren, Lederwaren, Kinderbücher. Ein Dekostand hatte auch Schmuckstücke im Angebot, die aus altem Silberbesteck angefertigt wurden und deren Erlös der Kinderklinik Tübingen zu Gute kommen soll. Ein Messerschleifer war auch wieder da.

Die kleinen Besucher erfreuten sich an einem Kinderkarussell, das seine Runden drehte. Zwei Bewohner aus dem Seniorenheim in ihren Rollstühlen, betreut und begleitet von zwei Mitarbeiterinnen, wollten sich auch einen persönlichen Eindruck vom Krämermarkt verschaffen. Dabei wurden sicherlich viele Erinnerungen an frühere Märkte wach.

Beim Durchgang durch den Krämermarkt war auch sehr positiv zu sehen, dass alle einen Mund- und Nasenschutz trugen.