Nicht alle Eltern in Empfingen sind glücklich darüber, dass auf dem Spielplatz am Tälesee giftige Cotoneaster-Sträuche stehen. Foto: Begemann

Empfingerin wegen Cotoneaster in Sorge. Gemeinde: "Kleine Kinder unterliegen einer gesetzlichen Aufsichtspflicht."

Empfingen - Eltern sind auf dem Empfinger Spielplatz am Tälesee dafür verantwortlich, dass ihre Kinder keine giftigen Pflanzen essen. Doch manche Eltern stören sich trotzdem daran, dass die Gemeinde die giftigen Cotoneaster-Sträucher nicht entfernt.

Die Beeren und Pflanzenteile des Strauchs stuft der TÜV als "schwach giftig" ein. Gemäß der DIN-Norm 18034 sei eine Entfernung der Pflanze aber nicht notwendig. Deshalb hatte die Gemeinde Empfingen in einer Stellungnahme geschrieben: "Kleine Kinder unterliegen einer gesetzlichen Aufsichtspflicht. Das Risiko ist dann absolut minimiert."

Doch damit wollen sich manche Eltern nicht zufrieden geben. In einem Brief schreibt eine Leserin unserer Zeitung: "Mein Mann und ich sind entsetzt, dass nun die Eltern dafür verantwortlich sind, die eigenen Kinder vor jenen Giftpflanzen zu schützen, die die Gemeinde leichtsinnigerweise am Spielplatz gepflanzt hat." Noch mehr regt sich die Empfingerin darüber auf, dass die Gemeinde jetzt, da die Giftigkeit der Pflanzen allgemein bekannt ist, die Sträucher nicht entfernt. Sie schreibt: "Da gibt es verantwortungsbewusste Leute in Empfingen, die mit Sorge unmissverständlich auf Giftpflanzen an einem Spielplatz hinweisen, und die Gemeinde lässt diese Aussage völlig kalt." Sie meint, dass nun "sämtliche Alarmglocken" läuten müssten. Ihre Forderung ist deutlich: "Die gefährlichen Cotoneaster-Büsche müssen unverzüglich entfernt und durch ungiftige Sträucher ersetzt werden."

Ähnlich kritisch äußern sich zu dem Thema auch Leser auf der Facebook-Seite des Schwarzwälder Boten Horb. Nutzerin Mary E. schreibt: "Das geht ja gar nicht. Danke für die Info."

Auch Kakteen-Experte Holger Dopp hat sich unserer Zeitung gegenüber geäußert. Er habe Bürgermeister Albert Schindler Ende des vergangenen Jahres darauf hingewiesen, dass die Pflanzen giftig sind. Denn im November noch habe die Gemeinde behauptet, dass die Sträucher ungefährlich seien. Die Pflanzen einfach stehen zu lassen, sieht er kritisch: "Was ist, wenn etwas passiert und die Gemeinde einfach sagt, dass sie auf die Gefahr hingewiesen hat? Das ist so, wie wenn man einem Kind sagt, es solle nicht am Gartenteich spielen und es dann trotzdem hineinfällt."

Hier die Diskussion auf unserer Facebook-Seite:

 

Giftige Sträucher auf dem Spielplatz in Empfingen - sollte die Gemeinde die Pflanzen entfernen oder reicht es, auf die Sorgfaltspflicht der Eltern zu setzen? Teilt uns eure Meinung mit!

Posted by Schwarzwälder Bote Horb on  Montag, 15. Februar 2016