Ungewöhnliche Leere auf dem Empfinger Fußball-Areal – wann es weiter geht, ist unklar.Fotos: Schwind Foto: Schwind

Fußball: Abteilungsleiter Markus Saier spricht über die derzeitige Situation bei der SG Empfingen. Nach Krise durchstarten.

Empfingen - Schon jetzt, im noch recht jungen Jahr 2020, wird man bei der Wortwahl des Jahres nicht um "Coronavirus" herumkommen. Bei der SG Empfingen versucht man, die Dinge trotzdem so zu nehmen wie sie kommen.

Stündliche Meldungen sprunghaft gestiegener Infektions- und Todeszahlen gehören zwischenzeitlich zu den Nachrichten. Ganz Deutschland hat den Kampf gegen das Virus angenommen und vielerlei Maßnahmen in die Wege geleitet.

Das gesellschaftliche und soziale Leben ist zum Erliegen gekommen. Doch wie gehen Vereine mit der jetzigen Situation um? Hauptversammlungen und alle Festivitäten sind abgesagt. Es findet kein Trainings- und Probenbetrieb mehr statt. Viele der laufenden Ausgaben fallen aber weiterhin an und belasten die Vereine finanziell. Stellvertretend für viele Vereine haben wir uns mit Markus Saier, Fußball-Abteilungsleiter der größten Abteilung der Sportgemeinschaft Empfingen, gesprochen.

In der Fußballabteilung wurde die momentane Situation von Anfang an sehr ernst genommen. Gleich zu Beginn wurde der komplette Spiel- und Trainingsbetrieb, sowohl bei den Jugendmannschaften als auch der Aktiven abgesagt, ist Saier sehr wichtig zu erwähnen. Für die beiden aktiven Mannschaften der SG Empfingen kommt die Zwangspause etwas ungelegen. Stehen doch beide Mannschaften in ihrer Fußballklasse an der Tabellenspitze.

Saier befürchtet dass die Fußballsaison, sollte sie bis Mai nicht wieder aufgenommen werden, beendet wird. Dann würde wahrscheinlich die gleiche Konstellation in der Saison 2020/2021 wieder gespielt werden. Damit würden aber in dieser Saison weder Meister noch Auf- und Absteiger ausgespielt werden, was für Empfingen natürlich sehr schade wäre.

"Wenn aber nach der Pandemie das größte Problem ist, wer Meister in der Bezirksliga Nördlicher Schwarzwald ist, können wir uns meiner Meinung nach mehr als glücklich schätzen", erklärt Saier uneigennützig. Sollte es aber fußballerisch weiter gehen, möchte man unbedingt das neue, gesunde Selbstvertrauen und die gelebte Aufbruchstimmung nutzen und mit dem selben Willen nach Corona durchstarten.

Die finanziellen Ausfälle kann Saier noch nicht benennen, rechnet aber durch eine mögliche Wirtschaftskrise mit weniger Sponsorengelder, der Haupteinnahmequelle der Fußballabteilung. Trotzdem hatte die Abteilung das finanzielle Glück, dass der Hallencup, als finanziell beste Veranstaltung schon vor der Corona-Krise ausgespielt wurde. Die weiteren Veranstaltungen fallen nach Saier finanziell nicht derart ins Gewicht.

Bedauernswert sind für ihn die Jugendspieler. Denn Kindergärten und Schulen sind geschlossen und ihr Fußballhobby dürfen sie auch nicht mehr ausüben.

Mit Hinblick auf die aktuelle Krise und bezogen auf den Fußball, wünscht sich Saier dass alle Fußballspieler gesund diese Zeit überstehen und bald wieder den Spielbetrieb aufnehmen können. "Schöner Nebeneffekt wäre dann, dass wir hoffentlich die Möglichkeit bekommen, diese Saison erfolgreich zu enden zu spielen. Aber in der aktuellen Situation geht es nicht um die jungen, fitten Spieler, sondern um die Risikogruppen, beispielsweise unseren Großeltern. Und das muss nun im Vordergrund stehen", erklärte Saier.

Wichtig für ihn ist aber auch, dass alle Beteiligten – egal ob Kinder, Jugendliche, oder Erwachsene; egal ob Trainer oder Eltern; egal ob Funktionäre oder ehrenamtliche Helfer – nie den Spaß am Vereinsleben in Empfingen verlieren und auch im Leben nach Corona weiterhin den eingeschlagenen Weg mitgehen. Eine Krise ist durchaus auch die Chance auf einen Neuanfang.