Kultur: Ja ist denn jetzt schon Silberhochzeit? Die Theatergruppe des MV Empfingen zeigt sich in Höchstform

Es war wieder ein Angriff auf die Lachmuskeln der Theaterbesucher. Drei Stunden lachen Nonstop dank der Theatergruppe des Musikvereins Empfingen.

Empfingen. Das Ensemble weiß, wie man dem Publikum ein paar unbeschwerte Stunden, einfach Urlaub vom Alltag, beschert. Zur Aufführung kam das Theaterstück "Die Silberhochzeit oder lieber einen Mann als gar keinen Ärger" – ein schwäbisches Lustspiel in drei Akten. Regisseur Elmar Schmitt begrüßte die Besucher im voll besetzten Musikerheim. An Bürgermeister Ferdinand Truffner adressiert, meinte er: "Wenn sie Zeit haben, wir nehmen immer jüngere Spieler in unsere Gruppe auf."

Ein Weihnachtsbaum im Sommer

Vorhang auf. Es ist mitten im Sommer. Immer noch steht bei Emil Fetzer (Reiner Schindler) ein Weihnachtsbaum da – mit wenigen Nadeln. Warum? Es geht um eine Weihnachtswette. Welcher Baum hält am längsten durch, sprich seine Nadeln? Jede Erschütterung muss vermieden werden. Nur vorsichtige Bewegungen, die keinen Luftzug erzeugen. Wetteinsatz sind 30 Liter Bier.

Mitten in diesem Chaos dämmert es Emil (Reiner Schindler) und seiner Frau Betty (Manuela Mayer). Haben wir nicht Silberhochzeit? Sind wir schon 25 Jahre verheiratet? Der Nachbar Oswald Geiger (Xaver Kleindienst) und seine Ehefrau Helga (Gabi Walter) müssen es wissen, denn eines weiß Emil Fetzer (Reiner Schindler) sicher, diese haben im gleichen Jahr geheiratet. So wird es bald gewiss. Aber wie feiern, ein Fest oder nur ein Kaffeekränzchen= Betty (Manuela Mayer) und Oswalds Frau Helga (Gabi Walter) wollen groß feiern und erwarten Geschenke für ihr Durchhaltevermögen, doch die Männer sind der Meinung ein Obstkuchen und eine Tasse Kaffee wären völlig ausreichend.

In all diesen Überlegungen kündigt sich die reiche Erbtante Edith (Christa Baiker) von Emil aus Texas an, denn diese will mitfeiern und zwar ordentlich mit der Empfinger High Society. Betty hatte in ihren heimlichen Briefen der Erbtante ihr Familienleben so dargestellt, wie sie es sich erträumt hat. Die Familie verkehre in höchsten Kreisen. Und jetzt – wie wird die Erbtante Edith reagieren. Betty hat alle in ihren Briefen beschriebenen Situationen als Kopien unterm Teppich versteckt für den Fall aller Fälle.

Jetzt hieß es in aller Eile zu reagieren. Max Müller (Martin Reich) muss als "Allround-Talent" herhalten, so als Buttler, als Vertreter des Gesangvereins, des Musikvereins oder der Feuerwehr. Für Stefan (Florian Lutz), Sohn von Emil und Betty, muss schnellstens eine Verlobte gesucht werden. Mit Susi (Anita Deuringer), einer Zahnarzthelferin, wird man fündig.

Alle Beteiligten versuchen der Erbtante, das in den Briefen beschriebene Leben vorzugaukeln, wobei es immer wieder aus dem realen Leben sprachliche Ausrutscher gibt. Weitere Turbulenzen folgen und am Ende gibt es eine "heimliche" Überraschung.

Akteure zeigen schauspielerisches Talent

Regisseur Elmar Schmitt hatte es wieder verstanden, die einzelnen Rollen perfekt zu besetzen. Reiner Schindler, seit vielen Theaterstücken immer mit der Hauptrolle betraut, zeigte wiederum, dass das Theaterspiel seine große Leidenschaft ist. Schon allein seine Mimik, seine Bewegungen, forderten beim Publikum große Lachsalven heraus. Alle Akteure zeigten auch dieses Mal ihr schauspielerisches Talent. Schon allein beim Auftreten in einzelnen Szenen wurde das Publikum zum Lachen und Schmunzeln herausgefordert. Am Ende s gab es von Hartwig Molitor noch viele Dankesworte.

Weitere Informationen: Weitere Aufführung Samstag, 24. März, ab 19 Uhr.