Nachwuchs aus Wiesenstetten und Dommelsberg nimmt Schicksal selbst in die Hand / Unterstützung durch den Kirchengemeinderat

Von Adelinde Hellstern Empfingen-Wiesenstetten. "Eingeladen zum Fest des Glaubens" waren am Sonntag im Besonderen die Jugendlichen aus Wiesenstetten und Dommelsberg zum Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Stephanus mit Diakon Klaus Konrad.Organist Denis Wiechert intonierte an der Orgel Lieder aus dem Liederbuch "Erdentöne – Himmelsklang" im gut besuchten Gottesdienst, bei dem die Nächstenliebe im Mittelpunkt stand. Elf Jugendliche saßen in der ersten Reihe, vier weitere Jugendliche waren Ministranten, während weitere im Gemeindehaus den Kuchenverkauf vorbereiteten. Ein Traumbild für die Kirchengemeinde an diesem winterlichen Sonntagmorgen.

Jasmin Dittmann und Katrin Renz ließen in einem Interview den Apostel Paulus sprechen, der von seinen vier Reisen als Botschafter Gottes berichtete. "Jesus will uns die Augen öffnen, dass wir Christen wie Paulus zu weit Größerem fähig sind", sagte Diakon Konrad. Die Menschen sollten um das Wachsen in der Liebe bitten und aus der Spirale der Gewalt und Niedrigkeiten aussteigen, "denn das bedeutet Frieden". Die Fürbitten der jungen Leute griffen den Appell des Geistlichen auf.

Ex-PastoralreferentinAndrea Grill greiftThema wieder auf

Enge herrschte wenige Minuten später im Obergeschoss des Gemeindehauses, wo sich das Domizil der Jugend befindet. Der Aufenthaltsraum mit bequemen Sesseln und Sofas und der kleinere Raum mit Kicker und selbstgezimmerter Bar sollte offiziell eingeweiht werden. "Hier ist ein Raum, in dem sich die Jugendlichen treffen, sich begegnen und etwas losmachen, und Leben braucht Segen", sagte Konrad und segnete Menschen und Räumlichkeiten.

Seit September treffen sich etwa 20 Jugendliche zwischen 14 und 20 Jahren aus Wiesenstetten und Dommelsberg freitags von 19 bis 22 Uhr. Im Jahr 2000 wurden die Räume von den damaligen Jugendlichen gerichtet, aber nur kurzzeitig genutzt. Auf Initiative der Wiesenstetter und Dommelsberger Jugend, die bereits durch das Zusammensein im Musikverein und als Ministranten eine harmonische Gruppe bildet, hat die frühere Pastoralreferentin Andrea Grill das Thema Wiederbelebung des Jugendraums aufgegriffen. Bedingt durch den Mutterschutz der Frau mit dem hervorragenden Draht zu den Jugendlichen, nahmen sie den Vollzug selbst in die Hand.

Timo Knipp und Nicole Pfister sind Ansprechpartner

Der 20-jährige Timo Knipp und Nicole Pfister, die sich zudem um die Ministrantenarbeit in der Seelsorgeeinheit Horb kümmert, sind Betreuer und Ansprechpartner für die Jugend und Bindeglied zur Kirchengemeinde. Dem Kirchengemeinderat als Hausherr fiel die Unterstützung des Projekts leicht, legten die jungen Leute doch ein schlüssiges Konzept vor.

Die Übernahme der Materialkosten wurde sofort zugesagt und an mehreren Samstagen spuckten die Jugendlichen samt Eltern in die Hände und entrümpelten, strichen Wände und putzten. Der begehrte Kicker wurde von zwei Firmen gespendet. Tobias Renz besorgte über seinen Arbeitgeber schwarz lackiertes Holz, das mit Unterstützung von Thomas Wiechert zu einer noblen Bar verbaut wurde.

Die alten Sofas wurden ausgetauscht. Die Bevölkerung staunte über die ansprechenden neuen Jugendräume. Mit Kaffee und Gebäck verwöhnten die Kinder ihre Gäste. Das appetitliche Kuchenbüfett zur Finanzierung von Extrawünschen für den Jugendraum war im Nu ausverkauft.