Die Empfinger "WIR"-Liste geht beim Stammtisch auf Fragen der anwesenden Empfinger ein. Foto: "WIR" Foto: Schwarzwälder Bote

Wahl: Bei einem Stammtisch setzt sich die Empfinger "WIR"-Liste mit den Anliegen der Bürger auseinander

Nach dem Treffen mit der Jugend und den Bürgern von Wiesenstetten und Dommelsberg folgte die dritte Wahlveranstaltung der Liste "WIR – Bürger für Empfingen". Beim Stammtisch im Restaurant Seeblick sollte, wie Rudi Walter eingangs erläuterte, den Besuchern unter anderem die "Qualitäten der Liste", die personell sehr ausgewogen sei, nahegebracht werden.

Empfingen. Einen großen Raum nehmen im Gemeinderat Bauangelegenheiten ein. Uwe Gfrörer, Phillip Schaal und Armin Hellstern verfügten dank ihres Berufs über genügend Fachwissen und seien in der Lage, "Experten kritisch zu hinterfragen". Hellstern zeigte am Beispiel des Gewerbegebiets Autobahnkreuz Südost auf, wie vielschichtig und kompliziert die Thematik sein könne.  Eine Klage von Lidl kippte die Rechtskraft des Bebauungsplans, der Rat beschloss daraufhin eine Veränderungssperre und versucht jetzt in einer neuen Fassung die Erweiterung von Shell durch den Bau von weiteren Lkw-Stellplätzen zu einem Autohof zu verhindern. Mit Unterstützung eines Rechtsanwalts.

In der Fragerunde sprach Hans Reich unter anderem das Interkommunales Gewerbegebiet (IKG) an. Uwe Gfrörer erläuterte das Verfahren. Empfingen habe Horb mit ins Boot nehmen müssen, da dem Kleinzentrum nur eine kleinere Erweiterung erlaubt wurde. Beide Kommunen sind bei den Kosten und Steuereinnahmen je zur Hälfte beteiligt und Empfingen besitzt im Ausschuss ein Vetorecht. Gfrörer halte das IKG für dringend nötig, da die Gemeinde  im Haushalt die Abschreibungen nicht erwirtschaften könne und dringend auf weitere Einnahmen angewiesen sei, um nicht an (sozialen) Einrichtungen sparen zu müssen.

Georg Walter erkundigte sich über die geplante Nordumgehung, die "WIR" auch in Zusammenhang mit dem IKG verwirklichen möchte. Die Planung stehe noch nicht, Gfrörer gab sich aber zuversichtlich: "Die Umgehung könnte in sechs Jahren umgesetzt werden."

Hans Deuringer wollte wissen, wie "WIR" zur von der Verwaltung geplanten Erhöhung der Kindergartengebühren stehe? Rudi Walter versicherte, dass die Liste bestrebt sei, diese höchstens "moderat anzupassen".

Gegen Einsamkeit

Joachim Gfrörer, der Kandidat für Wiesenstetten, ging auf die Wünsche der Ortsteile ein und stellte das Modell eines Mehrgenerationenhauses in der Gemeinde vor. Die Bemühungen des Seniorenrats, um ältere Menschen aus der Einsamkeit zu holen, erläuterte Reinhard Seidel. Eine Seniorengenossenschaft als Verein sei in Empfingen nicht umsetzbar. Hier seien private, freiwillige Kontakte und gegenseitige Hilfen gefragt, auch zwischen Schulkindern und Senioren.

Rudolf Reich und Claudia Baiker bemängelten parkende Fahrzeuge, die unter anderem in der Ortsdurchfahrt oder im Horber Gässle den fließenden Verkehr behindern würden. Julius Briegel machte Schäden an der Friedhofskapelle publik und bezweifelte, dass der geplante 250 Meter lange Fußweg zum neuen Kindergarten angenommen werde, was kontrovers diskutiert wurde.

Rudi Walter bat zum Schluss, dass die Wähler bei der Stimmabgabe auch die drei "WIR"-Frauen berücksichtigen sollten: Anja Gier, Heike Häsler-Birkle und Deborah Mayer.