Kunst: Der Hobbykünstlermarkt kann auf eine zehnjährige Geschichte zurückblicken / 50 Aussteller

50 Aussteller zeigten beim zehnten Hobbykünstlermarkt in der Empfinger Tälesee-Halle in mehr als 30 verschiedenen Stilrichtungen, was Kreativität und Talent alles zu Tage fördern. Nur selbst in Handarbeit hergestellte Werke gab es zu sehen.

Empfingen. Marianne Popp-Baur vom Organisationsteam nahm die Vernissage vor. Das Thema der diesjährigen Ausstellung lautete "Kreativität ist Intelligenz, die Spaß macht". "Wir machen uns kreativ und haben Spaß", so Marianne Popp-Baur. Sobald man sich in einer positiven Stimmung befinde, sprudelten die Gedanken und Ideen. Gute Stimmung verbessere die kreative Leistung und auch die Umsetzung von Ideen. Auch Entspannung sorge für frische Ideen. Der Austausch mit Gleichgesinnten sei unerlässlich. Nur durch den Dialog mit anderen könne jeder neue Ideen weiterspinnen. Kreativität brauche ihre Zeit und funktioniere nicht auf Knopfdruck, so Popp-Baur.

Bürgermeister Ferdinand Truffner stellte fest, dass Empfingen an diesen beiden Tagen das Mekka der Kreativen sei. Er gratulierte zum zehnjährigen Bestehen des Marktes. An Popp-Baur überreichte er das "Empfinger Heimat-Kistle" und versprach, bei der elften Ausstellung im November 2021 die Gebühren nachzulassen, damit dieser Hobbykünstler-Markt wieder stattfindet.

Rückblick auf Geschichte

Roland Walter, Vorsitzender der Vereinsgemeinschaft, gab einen Rückblick auf den Werdegang des Hobbykünstlermarkts. Er erinnerte an eine Ausstellung im Bürgerhaus in Weildorf im Jahr 1992. Damals kamen die Gedanken auf, so etwas auch in Empfingen zu machen. 1993 gab es dann im Vereinsheim die erste Ausstellung unter dem Namen "Forum Hobbykunst". 36 Aussteller im Alter von elf bis 83 Jahren nahmen daran teil, unter den Ausstellern waren mehr Frauen als Männer. 50 Stilrichtungen wurden gezeigt. Rund 3000 Besucher zeigten ihr Interesse. 2004 wurde dieser Hobby-Künstler-Markt erstmals in der neuen Tälesee-Halle gezeigt. Durch seinen Besuch würdigte der damalige Landrat Peter Dombrowski diese Ausstellung, die sich in der Folge zum Selbstläufer mit großer Strahlkraft mauserte. "Lange hatte diese Ausstellung ein Alleinstellungsmerkmal mit großer Dominanz." Walter zitierte Hermann Hesse, der sagte "Wir verlangen, das Leben müsse einen Sinn haben, aber es hat nur soviel Sinn, als wir selber ihm zu geben imstande sind."

Organisiert wurde diese Hobbyausstellung von Popp-Baur, Doris Arndt, Erich und Brigitte Stein und Jochen Fischer. Die Fischerfreunde Empfingen übernahmen an beiden Tagen die Bewirtung. Nach der Begrüßung, einleitenden Worten und Dankesworten für die Helfer und Grußworten erklärte Popp-Baur den Hobbykünstlermarkt für eröffnet.

Vielfältige Handarbeiten

Handarbeiten aller Art von A bis Z waren zu sehen. So Holzwaren aller Art, Bilder mit Acryl- und Aquarell-Technik, Dachziegel in Serviettentechnik. An mehreren Ständen gab es selbst gemachte Marmelade, darunter auch mit beschwipsten Himbeeren. Viele Strickwaren, so Socken, Mützen, Taschen, waren zu sehen. An einem Schiff, dem Raddampfer Hohentwiel, das in Natura heute noch auf dem Bodensee seinen Dienst verrichtet, wurde sechs Jahre gearbeitet. Weihnachtkrippen waren auch zu sehen.

Man kann auch aus Beton viel machen, wie ein Stand zeigte. Seien es Rosenblüten aus Beton oder auch Schalen für Teelichter. Als Gussformen werden hier aufgeblasene Luftballons genommen. Um aus Holzdielen Spruchtafeln herzustellen, werden die Holzdielen zunächst mit viel Kraft, indem man kräftig darauf tritt, zerbrochen. Es sind dann gerade diese Bruchstellen, die das Outfit ausmachen, nur ein bisschen angeschliffen und mit Farben verschönert und mit einem Spruch versehen, schon ist eine schöne Deko fertig.

Auch filigrane Handwerkskunst war zu sehen, so etwa Gesticktes und Halsschmuck. Aus alten Büchern, auch alten Schulbüchern, kann man Deko machen, ja sogar einen Heiratsantrag daraus zaubern oder auch einfach Notizzettelhalter draus machen. Eine Ausstellerin hatte sich der Altkleiderrecycling angenommen. Man kann aus alten Kinder-T-Shirts Einkaufstaschen machen oder auch Stoffutensilien für die persönliche Kosmetik herstellen.

Der Besucheransturm an beiden Tagen war enorm. Haben sich vielleicht doch einige Besucher daran erinnert, dass in ihnen auch Talente schlummern. Marianne Popp-Baur würde beim nächsten Markt im November 2021 gerne neue Aussteller begrüßen.