Die historischen Grabsteine werden gereinigt und gesäubert. Eine Mitarbeiterin der Firma Schweizer Naturstein frischt die Schrift auf einem der Steine auf. Fotos: Baiker Foto: Schwarzwälder Bote

Friedhof: Steinerne Zeitzeugen stehen künftig auf Grasstreifen entlang der Mauer / Von Grünbelag befreit und gesäubert

Die historischen Grabsteine auf dem Empfinger Friedhof erhalten einen neuen Standort. Bevor sie aufgestellt werden, wurden die Zeitzeugen noch gereinigt.

Empfingen. Vor mehreren Jahrzehnten, in der Ära des früheren Bürgermeisters Reinhold Köhler, bekamen die historischen Grabsteine in der Nähe der alten Leichenhalle einen würdigen Platz.

Auf einer Tafel war zu lesen: "Mit diesen ehemaligen Grabdenkmälern möchte die Gemeinde Empfingen alte Steinhauerarbeit und frühere Grabpflege als einen ortsgeschichtlichen Beitrag erhalten."

Bedingt durch den Abbruch der alten Leichenhalle und den Bau der neuen Aussegnungshalle mussten die Grabsteine von ihrem alten Standort weichen, denn die neue Trauerhalle ist größer und braucht mehr Platz. Die historischen Grabsteine wurden im Januar von der Firma Schweizer Naturstein GmbH abgebaut und im Bauhof zwischengelagert.

Im Rahmen des Masterplanes Friedhöfe, zu dem es am 9. November 2019 einen Rundgang mit Bürgermeister Ferdinand Truffner, Gemeinderäten, Empfinger Bürgern und Landschaftsarchitektin Christine Widmaier gegeben hatte, wurde auch überlegt, wo die historischen Grabsteine einen neuen Platz finden könnten. Angedacht worden war ein Platz im Friedhof hinten links oder auch in der Nähe der neuen Aussegnungshalle. Aber immer war einfach zu wenig Platz.

Weitere anonyme Urnengräber sind möglich

Nach doch vielen Überlegungen entschied man sich jüngst, die Grabsteine links neben dem Seiteneingang an der Mauer entlang aufzustellen, dies versetzt in zwei Reihen. Nachdem der neue Standort geklärt war, wurden die Grabsteine jetzt wieder in den Friedhof gebracht. Mitarbeiter der Firma Schweizer Naturstein haben sie dort über einen Zeitraum von mehreren Tagen vom Grünbelag befreit und gereinigt. Als letzten Arbeitsschritt wurden die eingelassenen Schriften mit einer wetterfesten Acrylfarbe aufgefrischt.

Auf dem Grasstreifen vor der Mauer wurden die Betonfundamente gegossen, neun hinten, fünf davor. In der kommenden Woche werden die historischen Grabsteine gesetzt.

Dieser ganze Grasstreifen war ursprünglich für anonyme Urnengräber vorgesehen. Jetzt gibt es dafür noch entsprechend Platz bis zum Baum. Dort sind sechs anonyme Urnengräber vorgesehen, drei sind bereits belegt. Sollte es weiteren Bedarf an anonyme Urnengräbern geben, so ist dies möglich in den Lücken der Grabsteinreihen, so ein Plan.