Krämermarkt: Buchhändler freut sich über gute Geschäfte in Empfingen / Spielwaren kaum noch gefragt
Der Empfinger Krämermarkt ist ruhig. Trotzdem kommen viele Händler immer wieder gerne – mit unterschiedlichem Erfolg. Zwei Verkäufer berichten.
E mpfingen. Es ist ruhig am Donnerstagmorgen in der Empfinger Ortsmitte. Auf beiden Seiten des Weiherplatzes haben Händler ihre Stände aufgebaut – es ist Frühlingsmarkt. Vereinzelt schlendern Marktbesucher über den Platz. Der Stand eines Spielwarenhändlers fällt als erstes ins Auge. Er ist groß und bunt, bietet eine große Auswahl an Spielzeug. Autos, Besen in Kindergröße, Ballspiele. Doch gut läuft das Geschäft für den aus der Region stammenden Händler nicht. Er sagt: "Hier ist es ruhig, sehr ruhig. Spielwaren sind nicht mehr gefragt. Heute haben die Kinder Handys und Computerspiele." Auch dem Internet gibt er die Schuld dafür, dass zu wenige Menschen den Empfinger Krämermarkt besuchen. Aufhören möchte er trotzdem nicht. Das Dasein als Markthändler liegt bei ihm in der Familie. Schon seine Mutter hat in den 1960er-Jahren als Marktverkäuferin begonnen, erzählt er. Nach Empfingen kommt die Händlerfamilie daher schon sehr lange.
600 Pixi-Hefte im Angebot
Ein paar Schritte weiter verkauft Martin Seyfried aus der Nähe von Heilbronn Kinderbücher. Er bietet ein breites Segment von Kinderbüchern an. Vom klassischen Märchenbuch bis hin zum Pixi-Buch findet man bei ihm alles. "Von den Pixi-Heften habe ich 600 verschiedene hier", sagt er. Bei den Marktbesuchern komme sein Angebot gut an. Gerade auch, weil es nicht in jedem Dorf eine Buchhandlung gibt. Der Händler ist erst zum zweiten Mal in Empfingen. Er sagt: "Wenn es heute wieder so gut läuft, wie beim ersten Mal, komme ich auf jeden Fall wieder." Er glaubt daran, dass sich Märkte wie der in Empfingen auch in Zukunft halten können – vorausgesetzt, das Angebot stimmt. Seyfried würde es begrüßen, wenn Märkte nicht nur mit den üblichen Kräutern und Haushaltswaren werben würden. Auch finde er es wichtig, dass Händler, die Gemeindeverwaltung und die Menschen vor Ort zusammenhalten. In Empfingen gefällt ihm die Atmosphäre. Er sagt: "Hier kommt man auch mal mit Leuten ins Gespräch, hier menschelt es. Er ist überzeugt: "So ein Markt ist immer noch attraktiv."
