Gemeinderat Stefan Walz sind als Kardiologe vor allem die Sorgen älterer Bürger bekannt. Foto: Herfurth Foto: Schwarzwälder Bote

Porträt: Stefan Walz ist neu im Gemeinderat / Einsatz für Kindergarten, Gewerbegebiet und Radweg

Der Wiesenstetter Stefan Walz sitzt für die Unabhängige Bürgerliste neu im Empfinger Gemeinderat. Er möchte, dass Wiesenstetten und Empfingen noch mehr zusammenwachsen. Sein Traum wäre ein generationenübergreifendes Wohnprojekt in Wiesenstetten, in das sich der Empfinger Kindergarten einbringt.

Empfingen-Wiesenstetten. Überrascht war Stefan Walz nicht, dass er im Mai den Sprung in den Gemeinderat schaffte. Immerhin gab es nur vier Kandidaten für Wiesenstetten, "da stand die Chance 50:50". Wie viele Menschen für ihn gestimmt haben, erstaunte ihn hingegen schon. "Aber als Arzt hat man eben Kontakt zu vielen Leuten", erklärt der Herzspezialist. Seit zweieinhalb Jahren führt er eine kardiologische Praxis in Horb, und gerade die Sorgen der älteren Bürger sind ihm daher nicht fremd. Die Gesundheitsversorgung auf dem Land und Seniorenpolitik, das seien die großen Zukunftsthemen, zu denen er seine Erfahrung beisteuern wolle. Sein Traum: Ein Generationen übergreifendes Wohnprojekt in Wiesenstetten, vielleicht auf dem ehemaligen Kindergartengelände. Er könne sich vorstellen, dass im Rahmen dieses Projekts Kinder aus dem Empfinger Kindergarten regelmäßig nach Wiesenstetten kommen, um mit den Senioren Zeit zu verbringen.

Der neue gemeinsame Kindergarten in Empfingen ist ihm insgesamt ein großes Anliegen: "Wir müssen es so schaffen, dass auch die Wiesenstetter Eltern zufrieden sind". Seit 20 Jahren lebt der 52-Jährige in Wiesenstetten und seine fünf Kinder – mittlerweile zwischen 13 und 24 Jahre alt – sind dort in den Kindergarten gegangen. Sein jüngster Sohn sei allerdings damals der einzige Junge in seiner Gruppe gewesen. In der Grundschule habe er sich dann anfangs schwer getan, Anschluss zu finden, weil sich seine Empfinger Klassenkameraden alle schon aus dem Kindergarten kannten. Die gemeinsame Einrichtung in Empfingen sieht Walz folglich nicht nur deshalb als Chance, weil es bessere Öffnungszeiten für alle geben soll. Er hofft: "Durch den Kindergarten wachsen Wiesenstetten und Empfingen noch mehr zusammen."

Konkrete Ideen

Des Weiteren will sich Walz bei der Planung des interkommunalen Gewerbegebiets zwischen Empfingen und Horb einbringen. Umweltverträglichkeit, eine Umgehungsstraße und Arbeitsplätze für Empfingen stehen auf seiner Agenda. Im Zuge dieses Großprojektes würde er außerdem gerne den Radweg zwischen Wiesenstetten und Empfingen wieder auf die politische Tagesordnung bringen.

Sich um solche Themen zu kümmern, sei ein ganz neues Kapitel für ihn, erzählt der Arzt. Mit Kommunalpolitik hatte er sich bisher nur in der Zeitung beschäftigt. Aber seitdem er keine Nachtdienste mehr machen muss, wie noch zu seiner Zeit in der Klinik, und seitdem seine Kinder groß sind, hat er abends wieder mehr Zeit. Da kam die Anfrage von Gemeinderat Peter Schäfer eines Sonntags nach dem Gottesdienst gerade recht. Ob er nicht als Gemeinderat kandidieren wolle? Stefan Walz dachte eine Weile darüber nach und kam dann zu dem Schluss: "Mitreden statt darüber reden." Und: "Ab und zu muss man ein neues Kapitel aufschlagen."