Sie führen bei der Hockete der Seelsorgeeinheit einen Sketch auf: Ulrike Brendle und Antje Perktold als Putzfrauen. Fotos: Baiker Foto: Schwarzwälder Bote

Seelsorgeeinheit: Bei der Hockete malt Dekan Halter eine Zukunft zwischen Hoffnung und Veränderung aus

Zum 22. Mal fand die Mitarbeiter-Hockete der Seelsorgeeinheit Empfingen-Dießener Tal statt, zum fünften Mal wurde ins katholische Gemeindezentrum Empfingen eingeladen.

Empfingen. Der Seelsorgeeinheit gehören die Pfarrgemeinden Empfingen, Betra, Dettensee, Fischingen, Glatt, Dettingen, Dettlingen und Dießen an. Der Auftakt begann mit einem Gottesdienst, zelebriert von Dekan Alexander Halter und Kaplan Thomas Stricker.

In seiner Begrüßung griff Halter das Fest der Taufe Jesu durch Johannes auf und sagte, dass der Glaube nicht beim Kind stehen bleiben dürfe, sondern auch erwachsen werden müsse.

"Gut, dass wir einander haben", hieß es bei der Mitarbeiter-Hockete. Im Pfarrsaal begrüßte die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Ulrike Brendle haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter der Seelsorgeeinheit. Mit dieser Hockete gelte es, Danke zu sagen an alle, die mitarbeiten und den Glauben weitertragen. Nach dem gemeinsamen Essen ergriff zunächst Dekan Halter das Wort. Halter knüpfte an seine Predigt an: "Nehmen wir etwas mit von der Weihnachtsbotschaft? Eine Botschaft, in der Gott zum Menschen wurde und einem persönlichen du auf du. Bleibt die Botschaft alltagstauglich? Hat sie für uns Bedeutung, hat sie einen Wert an sich? Unsere Welt hat sich seit zwei bis drei Generationen verändert. Heute leben wir in einer Event-Gesellschaft. Sind wir bereit, alles auf eine Karte zu setzen? Viele sind dazu nicht mehr bereit. Wir haben eine Botschaft, die nachhaltig ist, die seit 2000 Jahren gilt." Halter appellierte an die Anwesenden: "Setzen auch Sie auf eine Karte, bringen Sie sich ein, gestalten Sie mit."

Ein Sanierungsstau

Halter ging auch auf die Gebäudekonzeption ein, die derzeit in Arbeit ist. Dabei gehe es um die Bausubstanz und die Kosten des Unterhalts. Was muss für einzelne Projekte entwickelt werden? Halter sagte es deutlich: "Es gibt einen Sanierungsstau. Beispielsweise müsste in Empfingen das Dach der Kirche saniert werden. In Dettlingen bedarf es eines Kostenaufwandes von 1,6 Millionen Euro. Wir sind auf das Geld von der Erzdiözese Freiburg angewiesen." Die Kirchensteuereinnahmen sprudelten derzeit – aber wie lange? Die Bedeutung der Kirche nehme ab. Beim Gebäudekonzept gehe es immer um die Frage, was man sich noch leisten kann. "Welche Gebäude können und müssen wir veräußern? Früher hatten wir volkstümliche Strukturen." Die Kirche in ihrer jetzigen Form werde vergehen. "Was nicht vergeht, ist meine Gottesbeziehung, die Botschaft Gottes", so Halter. Dekan Halter wolle darauf Lust machen, diese Vorzeichen in der Arbeit zu sehen, Lust machen auf eine gelebte Christusbeziehung. "Tragen Sie mit, dass sich unsere Kirche radikal verändert. Wir werden eine neue Form der Kirche etablieren müssen. Wir müssen offen sein für eine neue Form der Kirche. Wir können unser Christsein leben mit anderen zusammen."

Halter ging auch auf die Visitation durch Weihbischof Peter Birkhofer ein, die am 8. und 9. Februar in Empfingen stattfindet. Dabei werde es intensive Gespräche geben. Am Samstag, 9. Februar, bestehe für die Gemeindemitglieder die Möglichkeit, mit Birkhofer ins Gespräch zu kommen.

Mit Ulrike Brendle und Gemeindereferentin Antje Perktold als Putzfrauen gab es wieder einen humorvollen Sketch. Sie hatten allerhand zu erzählen. Nach dem offiziellen Programm gab es noch viel Gelegenheit zu persönlichen Gesprächen.