Engagement: Bürgerinitiative "Umgehung Empfingen" startet mit ihren Anliegen durch / Postkarten-Aktion an Verkehrsminister
Die Empfinger haben genug vom Lärm und den Abgasen des Durchgangsverkehrs durch ihren Ort. Deshalb gründete sich nun eine Bürgerinitiative "Umgehung Empfingen".
Empfingen. Die Ortsdurchfahrt wurde zu einem richtigen Brennpunkt. Seit mehr als zehn Jahren wird eine Umgehungsstraße gefordert. Mit der Gründung einer Bürgerinitiative (BI) "Umgehung Empfingen" wollen viele Empfinger ihrer Forderung Nachdruck verleihen: "Schluss mit der Gesundheitsgefährdung und Luftverschmutzung. Schluss mit dem Schwerlastverkehr durch den Ort; unsere Ortsdurchfahrt ist nicht für den Schwerlastverkehr geeignet." Im Begegnungsverkehr weichen Lastwagen oftmals auf den Gehweg aus. Das sind für Fußgänger gefährliche Situationen.
Sie fordern weiter: "Schluss mit der Gefährdung unserer Kinder, Fußgänger und Radfahrer im innerörtlichen Straßenverkehr. Schluss mit dem abfließenden Verehr von der Autobahn durch den Ort. Es reicht. Wir fordern eine Ortsumgehung als oberste Prämisse mit der Variante Kompass 81 Randstraße."
Tempo 30 durch den gesamten Ort und Parkverbot entlang der Durchgangsstraßen
Außerdem will die BI Tempo 30 durch den gesamten Ort erreichen und das rund um die Uhr, einschließlich Überwachung. Dazu soll es ein Parkverbot entlang der Durchgangsstraßen geben um nicht zu letzt mehr Sicherheit auf den Geh- und Schulwegen zu gewährleisten. Durch diese Verkehrsberuhigung solle die Lebensqualität in Empfingen für Jung und Alt wieder steigen.
Als ersten Schritt wurden in einem Flyer all diese Punkte aufgeführt und an jeden Haushalt verteilt. In den Flyer wurde eine Postkarte integriert, die versehen mit der Adresse des Absenders an das Ministerium für Verkehr zu Händen von Minister Winfried Hermann, MdL, in Stuttgart gerichtet, verschickt werden soll. ist.
Um dem Anliegen Nachdruck zu verleihen wurden an den jeweiligen Ortsanfängen Haigerlocher Straße, Horber Straße, Mühlheimer Straße, Dettenseer Straße und Wiesenstetter Straße, großflächige Banner installiert, damit jeder nach Empfingen kommende Auto- und Lastwagen-Fahrer schon beim Vorbeifahren sehen und lesen kann, was den Empfinger Bürgern auf den Nägeln brennt. Auf dem Banner ist deutlich zu lesen, dass es "Fünf vor Zwölf" ist.
Als nächster Schritt soll eine Petition an das Regierungspräsidium Karlsruhe auf den Weg gebracht werden. Wie zu erfahren war, hat sich die BI bereits Gedanken zu weiteren Aktionen gemacht.
Die BI will sich auch noch mit dem Scoping-Verfahren zur geplanten Ortsumgehung Empfingen befassen. Im Mitteilungsblatt der Gemeinde Empfingen vom 24. Juli heißt es dazu unter anderem: "Um die Gemeinde Empfingen vom Durchgangsverkehr zu entlasten, plant die Straßenbaubehörde des Regierungspräsidiums Karlsruhe als Vorhabenträger den Bau der L 410 – Ortsumgehung Empfingen. hierzu wird von der Planungsfeststellungsbehörde des Regierungspräsidiums Karlsruhe ein Scoping-Verfahren durchgeführt. Erstes Ziel dieses Verfahrens ist die Ermittlung umweltrelevanter Themen und insbesondere die frühzeitige Unterrichtung des Vorhabenträgers." Neben den betroffenen Fachbehörden, anerkannten Naturschutzvereinigungen und sonstigen Vereinigungen, sei auch die interessierte Öffentlichkeit eingeladen, sich zu dem Vorhaben zu äußern. Stellungnahmen und Äußerungen können noch bis zum 28. August bei der Planfeststellungsbehörde des Regierungspräsidiums Karlsruhe per Brief oder per E-Mail an poststelle@rpk.bwl.de eingereicht werden. Weitere Informationen findet man auf der Internetseite des Regierungspräsidiums Karlsruhe unter dem Pfad: www.rp-karlsruhe.de – Beteiligungsportal – aktuelle Scoping-Verfahren – L 410, Ortsumgehung Empfingen Ausgangslage. Die Ortsumgehung Empfingen im Zuge der Landesstraße L 410 ist im Maßnahmenplan "Landesstraßen" zum Generalplan 2010 des Landes als Neubaumaßnahme enthalten.
Viele Einwohner zeigen Interesse an der Bürgerinitiative und wollen mithelfen
Am Freitagabend gab es vor dem Banner Haigerlocher Straße einen Treff mit der BI. Damit wollte die Initiative sich öffentlich bekannt und auf ihre Anliegen aufmerksam machen.
Zum jetzigen Zeitpunkt gehören der BI Klaus Seebauer, Paul Beuter, Gundi Primas, Harald Bossenmaier, Liz Beron, Joachim Beron, Carmen Briegel, Edmund Briegel, Jens Fechter, Carola Fechter, Richard Raible, Sabrina Raible, Karin Bossenmaier, Andreas Fuchs, Susanne Fuchs, Oliver Deuringer, Gabriel Müller und Ute Geiger an. Richard und Sabrina Raible sind die Sprecher dieser BI.
Von Gabriel Müller war zu erfahren, dass viele Empfinger Interesse an der BI zeigen und mithelfen wollen.
Für die BI ist es ein Anliegen, dass alle Empfinger, die einen Flyer erhalten haben, die angehängten Postkarten an das Ministerium für Verkehr, zu Händen von Minister Winfried Hermann abschicken. Wer noch Flyer oder Postkarten benötigt, kann diese im Rathaus oder bei Foto-Bossenmaier bekommen.