Da kann er noch so lieb sein, und die Zeitung apportieren: Auch die Halter dieses aufmerksamen Hundes aus Dommelsberg müssen künftig für ihn tiefer in die Tasche greifen. Archiv-Foto: Hopp Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat Empfingen erhöht Hundesteuer / Neue Steuer für Kampfhunde

Von Jürgen Baikerund Joachim Frommherz

Empfingen. Eines der vielen Themen der letzten Gemeinderatssitzung dieses Jahres war die Neufassung der Hundesteuersatzung. Seit zehn Jahren war sie nicht mehr erhöht worden. Nun rang sich der Gemeinderat zu einer Erhöhung durch.Nach Beschluss des Gremiums kostet ein Hund nun 84 statt wie bisher 72 Euro. Ein zweiter Hund kostet das doppelte, bisher 144 Euro, jetzt 168 Euro. Darüber hinaus wird künftig auch unterschieden, ob es sich bei dem gehaltenen um einen Kampfhund handelt. Besitzer müssen künftig 600 Euro pro Jahr zahlen. Sollte ein zweiter Kampfhund gehalten werden, so würde dies 1200 Euro kosten. In der vom Rat verabschiedeten Satzung ist vermerkt: "Kampfhunde im Sinne dieser Satzung sind auch gefährliche Hunde, die, ohne Kampfhunde zu sein, aufgrund ihres Verhaltens die Annahme rechtfertigen, dass durch sie eine Gefahr für Leben und Gesundheit von Menschen und Tieren besteht."

Andreas Seifer sieht in der Hundesteuer kein Mittel zur Abschreckung von Kampfhunden. Nach Meinung von Hans-Peter Rebmann sollte die Hundesteuer für Kampfhunde noch höher sein.

In dieser Diskussion spielte auch ein Vorkommnis der vergangenen Tage in Wiesenstetten eine Rolle, bei der zwei Hunde – wie im Gremium gesagt worden war – Schrecken verbreitet hatten, sodass die Polizei zu Hilfe gerufen werden musste. Auf Anfrage unserer Zeitung bestätigte Walter Kocheise, Pressesprecher der Polizeidirektion Freudenstadt, dass die Polizei kürzlich am 6. Dezember wegen zwei Hunden nach Wiesenstetten gerufen worden war. Diese waren laut Kocheise aus der Haltung ausgebrochen. Bei den beiden Hunden soll es sich um anatolische Hirtenhunde handeln mit einer Schulterhöhe zwischen 68 und 75 Zentimetern. Ein Polizist, der auch Hundeführer bei der Polizei ist, sei während des Einsatzes leicht gebissen aber kaum verletzt worden. Der Hundehalter sei angezeigt worden und die Gemeinde Empfingen habe ihm gewisse Auflagen zur Haltung gemacht. Bereits Ende Oktober, so teilt Kocheise weiter mit, seien die Hunde schon einmal ausgerissen. Daraufhin habe ein Polizist die Hundehaltung überprüft und sei zu dem Schluss gekommen, dass diese ziemlich ausbruchsicher sei.

Adelinde Hellstern von der Gemeindeverwaltung bestätigt auf Anfrage, dass sie von der Polizei über die beiden Vorfälle in Kenntnis gesetzt worden sei. Zu den genauen Auflagen für den Hundehalter wollte sie aber nichts sagen.