Bürgermeister Ferdinand Truffner (rechts) folgte seinem eigenen Aufruf, nebenan machte sein Vermieter Joachim Schenker mit. Foto: Privat

Teilnahme in Empfingen allerdings noch verhalten. Bürgermeister Ferdinand Truffner will daran festhalten.

Empfingen - Die Italiener haben es vorgemacht: Mit einem Flashmob-Aufruf in den sozialen Medien kam es zu einem Balkon-Konzert in der Corona-Krise. In Empfingen nahm Bürgermeister Ferdinand Truffner die Idee auf.

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Bürgermeister Ferdinand Truffner hatte über die Tageszeitungen und E-Mails an die Bürger in Empfingen, Wiesenstetten und Dommelsberg appelliert, sich an drei Abenden, von Freitag bis Sonntag, zu einem Flashmob zu verabreden, jeweils um 18 Uhr auf den heimischen Balkonen. Truffner hat dazu die Liedfolge vorgegeben: "Von Freund zu Freund" intoniert von den Musikern, "Hohenzollern-Lied" gemeinsam mit allen Sängern und Musikern sowie die Nationalhymne gemeinsam mit allen Sängern und Musikern.

Freitagabend, 18 Uhr, stieg die Spannung: Wer macht mir? In der Weillindestraße war nichts zu sehen und zu hören, so auch in der Mühlheimer Straße bei der Tankstelle, lautete eine Information an unsere Zeitung. Noch taten sich die Empfinger wohl ein bisschen schwer mit dieser Aktion.

Initiator Bürgermeister Ferdinand Truffner machte natürlich mit: "Unsere Nachbarschaft war komplett auf den Balkonen vertreten, und Achim Walter hat aus der Horber Straße uns entgegengespielt – bei der Nationalhymne hatten wir eine Gänsehaut", berichtet Truffner.

Der Flaschmob vom Balkon sei eine außergewöhnliche Aktion, denn in Krisenzeiten müsse man auch versuchen, die Psyche der Menschen zu beruhigen.

Am Samstag zeigte sich das Wetter nicht gerade einladend, um auf den Balkon zu gehen für einen Flashmob. So war am Abend in der Weillindestraße wiederum nichts zu hören. Auch in Wiesenstetten war nichts zu hören, wie in einigen telefonischen Nachfragen zu hören war.

Ein Musiker aus Wiesenstetten sah das erste Musikstück als schwierig an, zumal es verschiedener instrumentalen Stimmen bedurfte und dies nur möglich ist, wenn mehrere Musiker in überschaubarer Nähe wohnen und am Flashmob mitmachen. Eine weitere Stimme aus Wiesenstetten meinte, dass der Flecken sehr verteilt ist und damit ein Flaschmob nicht die gewünschte Wirkung zeigen kann.