Büsche und Bäume am Containerplatz an der Weillindestraße in Empfingen sind entfernt worden. Foto: Baiker

Bauhof hat mehrere Bäume gefällt. Bürger monieren fehlenden Lärmschutz.

Empfingen - Bis vor Kurzem standen auf dem Grünstreifen zwischen der Weillindstraße und dem Parkplatz bei den Empfinger Tennisplätzen Bäume und Sträucher.

Mittlerweile war der Bauhof im Einsatz – und hat gewissermaßen zum Rundumschlag ausgeholt: Ein Großteil der Bäume wurde gefällt; die größeren Sträucher zurückgeschnitten. Einige Anwohner sind mit dieser Entwicklung alles andere als glücklich.

Gerhard Schmid wohnt direkt gegenüber vom Parkplatz und sieht die Fällaktion des Bauhofs kritisch. Er moniert vor allem, dass er und seine Nachbarn einen wichtigen Lärmschutz verloren hätten: Vor der Fällaktion hätten die Bäume auf dem Grünstreifen die Anwohner von dem Lärm abgeschirmt, den die Empfinger machen, wenn sie "24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche" die Papier- und Glascontainer auf dem Parkplatz aufsuchen. Schmid sagt: "Die Bäume waren nicht krank." Deshalb verstehe er nicht, wieso der Bauhof gleich alle Bäume gefällt habe.

Nadelbäume ungeeignet

Laut Bauhofleiter Jochen Seibold erfolgte der Kahlschlag vor allem aus einem Grund: Alle Bäume auf einmal zu entfernen sei deutlich wirtschaftlicher als in den nächsten Jahren immer wieder einzelne zu fällen. Und daran, dass die Bäume wenn nicht jetzt dann in der nahen Zukunft entfernt werden müssten, hat er keinen Zweifel. Die Nadelbäume – manche von ihnen waren immerhin 15 bis 20 Meter hoch –, die vormals entlang der Weillindstraße gestanden hatten, seien für diesen Standort innerhalb einer Stadt schlicht ungeeignet. Unter anderem wegen der "Sauerei" und den Kosten, die herabfallende Nadeln verursachen, seien sie keine "Zukunftsbäume".

Seibold versteht die Bedenken und den Ärger einiger Anwohner, kann diese aber gleichzeitig beruhigen: "In naher Zukunft werden an der Stelle, wo die Nadelbäume gefällt wurden, drei neue Laubbäume gepflanzt." Damit sei der Kahlschlag entlang der Weillindstraße nur temporär – vor allem, da auch das Gehölz, das im Rahmen der Fällungen zurückgeschnitten wurde, nachwachsen wird. "Nächstes Jahr um die gleiche Zeit sieht es da dann schon wieder aus wie vor dem Eingriff", meint Seibold.

Die Anwohner müssen sich also noch etwas gedulden, müssen sich aber immerhin nicht langfristig mit der Situation anfreunden. Schon das Gehölz – vor allem Haselnussweiden – werden einen Großteil des Lärms abhalten, weiß Seibold. Und wenn die neuen Bäume – geplant ist die Pflanzung von Buchen – dann eine ausreichende Größe erreicht haben, werden diese einen größeren Schallschutz-Effekt haben als die Nadelbäume, die bis vor Kurzem an ihrer Stelle standen, ist Seibold sich sicher.

In der Gemeinderatssitzung am Dienstag wunderte sich auch Gemeinderat Xaver Kleindienst über den Kahlschlag. Bürgermeister Ferdinand Truffner räumte ein, dass die Aktion nicht so umfassend geplant gewesen sei wie sie jetzt passiert ist.