Georg Friedrich Prinz von Preußen war Ehrengast bei der feierlichen Einweihung des Innovationscampus in Empfingen vor vier Jahren. Foto: Begemann

Klare Ansage von Elmar Schmitt: "Wenn da einer auftaucht, zieh ich ab."

Empfingen - Empfingens historische Verbindung zu Hohenzollern spielt bei wichtigen öffentlichen Anlässen immer wieder eine Rolle. Doch das gefällt nicht jedem. Im Hinblick auf die 1250-Jahr-Feier der Gemeinde hat Gemeinderat Elmar Schmitt gar gesagt, er wolle keinen Vertreter Hohenzollerns sehen.

Diese Zeilen dürften vielen Empfingern bekannt sein: "Doch kommt die lang ersehnte Stunde, die uns zur Heimat wieder ruft, dann jauchzen wir mit frohem Munde dem schönen Hohenzollern zu." Der Satz stammt aus dem Hohenzollernlied, das in Empfingen gerne gesungen wird. Auch bei großen Anlässen spielt die historische Verbindung Empfingens zu Hohenzollern immer wieder eine Rolle. So begleitete Georg Friedrich Prinz von Preußen, Oberhaupt des Hauses Hohenzollern und Ururenkel des letzten Deutschen Kaisers und Königs von Preußen, Wilhelm II, 2016 die Einweihung des Empfinger Innovationscampus. Er weihte außerdem die Zufahrtsstraße zum Campus ein. Die Gemeinde beehrte er zudem mit einem Eintrag auf der ersten Seite des Goldenen Buchs.

1849 musste Empfingen preußisch werden

Doch von der Zelebrierung Empfingens hohenzollerischer Vergangenheit hat Gemeinderat Elmar Schmitt offenbar genug. Als der Gemeinderat das Konzept für die 1250-Jahr-Feier im Jahr 2022 beschließt, bringt Schmitt seine Ablehnung gegenüber Hohenzollern zum Ausdruck. Ursprung seines Ärgers: 1849 musste Empfingen preußisch werden, als die beiden Fürsten von Hohenzollern zugunsten des Königs von Preußen abdankten. "Hohenzollern hat die Gemeinde Empfingen an Preußen verkauft", sagt Schmitt. Es störe ihn daher, wenn man Vertreter Hohenzollerns einlade. Und er kündigt an: "Wenn da einer auftaucht, zieh ich ab."

Welche Ehrengäste letztlich zum Jubiläum der Gemeinde kommen werden, ist noch offen. Einen Besuch des Ministerpräsidenten oder des Bundeskanzlers könnte Bürgermeister Ferdinand Truffner sich gut vorstellen.

Truffner hofft, dass bei dem Gemeindejubiläum dann Corona-frei gefeiert werden kann. Es werde jedoch in allen Verträgen, die nun für das mehrtägige Fest geschlossen werden, eine Corona-Klausel geben. Die Kosten für das Jubiläum sollen sich auf rund 180.000 Euro belaufen.