Zu Ehren von Bischof Klaus Krämer richtet die Stadt Rottenburg einen Stehempfang aus. Foto: Marzell Steinmetz

Bischof Klaus Krämer trug sich im historischen Sitzungssaal des Rottenburger Rathauses in das goldene Buch der Stadt ein.

Nach dem Großen Zapfenstreich am Vorabend von Fronleichnam gab es einen feierlichen Empfang für Bischof Klaus Krämer im historischen Sitzungssaal des Rottenburger Rathauses. Er trug sich in das goldene Buch der Stadt ein.

 

„Ein Rottenburger ist zum Bischof gewählt worden“, freute sich Oberbürgermeister Stephan Neher. Als solcher kann sich Klaus Krämer inzwischen fühlen. Fast 20 Jahre, wenn auch mit einigen Unterbrechungen, verbrachte er in Rottenburg. Am 1. Dezember 2024 ist er im Dom zum neuen Bischof der Diözese geweiht worden.

„Religion gehört ins öffentliche Leben und hat auch eine politische Funktion“, betonte Oberbürgermeister Neher vor geladenen Gästen. Er wünschte sich einen Bischof als Anwalt für sozial Schwache, Schutzbedürftige und Randgruppen. Für Christen sei es undenkbar, in Rassismus zu verfallen.

Bischof Klaus Krämer trägt sich im Beisein von Oberbürgermeister Stephan Neher ins Goldene Buch der Stadt Rottenburg ein. Foto: Steinmetz

„Die Kirche ist wichtig“, betonte Neher, Sie wirke im Hier und Jetzt, ermögliche Begegnungen, unterhalte Bildungseinrichtungen und fördere Kultur. In diesen Punkten sah Neher Gemeinsamkeiten der Stadt und der Kirche. Als Bischofsstadt will Rottenburg zudem für den Tourismus ein Markenzeichen setzen.

Krämer sei als „Chef der Verwaltung“ nicht zuletzt ein Arbeitgeber. Das sei keine leichte Aufgabe, doch dabei solle immer der Mensch im Mittelpunkt gesehen werden. Der OB appellierte aber auch an den Bischof, sich mit dem Islam auseinanderzusetzen. Die weltkirchliche Erfahrung von Krämer könne dabei dienlich sei, im Kontakt mit Weltreligionen zu bleiben.

Die Trommler der Bürgerwache beim Zapfenstreich Foto Foto: Steinmetz

„In herzlicher Verbundenheit für die gute und vertrauensvolle Partnerschaft“. Dies schrieb Bischof Krämer ins goldene Buch. Das stellte er zuvor in seiner Ansprache heraus. Die Partnerschaft zwischen Diözese und Stadt bestehe mittlerweile seit mehr als 200 Jahren. Es gebe viele gemeinsame Projekte. Konsens bestehe jedoch auch in grundsätzlichen Fragen. So solle „bestimmten Parolen“ Einhalt geboten werden, Minderheiten dürften nicht aus dem Blick geraten.

Rottenburg, betonte Krämer, sei ein geeigneter Bischofssitz. Es habe Tradition, dass man sich am Wohnsitz für das Wohl der Stadt einsetzte, zitierte er einen Bibelspruch von Jeremias. Er freue sich, Bischof in Rottenburg zu sein. Der Eintrag ins goldene Buch sei für ihn eine Ehre und Freude.

Eine Bläsergruppe der Stadtkapelle umrahmt die Feierstunde. Foto: Steinmetz

Ein Hornbläsergruppe der Stadtkapelle umrahmte die Feier musikalisch. Vorausgegangen war der Große Zapfenstreich der Bürgerwache. Mit Trommlern, Pfeifenspielern und Blechbläsern sowie der Infanterie war sie auf dem Marktplatz aufmarschiert. Hunderte von Zuschauern sahen dieses traditionelle militärischen Zeremoniell. Am Ende wurde die deutsche Nationalhymne gespielt und gesungen.