Zahlreiche Bürger waren beim Neujahrsempfang in Mönchweiler. Foto: Hettich-Marull

"Wenn es einen Glauben gibt, der Berge versetzen kann, so ist es der Glaube an die eigene Kraft" – mit diesen Worten von Marie von Ebner-Eschenbach begrüßte Bürgermeister Rudolf Fluck rund 140 Gäste im Bürgerzentrum der Gemeinde Mönchweiler.

Mönchweiler - Unter den Besuchern waren zahlreiche Gemeinderäte, Ehrenbürger Armin Frank, der FDP-Landtagsabgeordnete Frank Bonath und Bürgermeister-kollege Michael Schmitt aus Brigachtal. Einen Querschnitt zu gleich drei Jahren – pandemiebedingt – bildete die Ansprache, die nicht nur Positives auflistete.

Corona und der Ukrainekrieg: Zwei Ereignisse, die die Gemeinden, aber auch deren Bürger zutiefst getroffen haben. Die Auswirkungen, so Fluck, seien zu spüren – und werden es auch in Zukunft sein. Deutschland leiste einen großen humanitären und militärischen Beitrag für die Ukraine. "Doch unsere Gemeinden kommen zunehmend mit der Aufnahme von Flüchtlingen – sowohl aus der Ukraine, als auch aus Drittländern – an die Grenze des Machbaren."

Gemeinden stehen vor einem großen Umbruch

Fluck bemängelte, dass man die Gemeinden oft mit ihren umfangreichen Aufgaben überfordere. "Die Gemeinden stehen vor einem großen Umbruch." Man konnte sich, so Fluck, in den vergangenen Jahren auf die Unterstützung durch das Land verlassen. Diese Unterstützung forderte er auch für anstehende Aufgaben an. In Mönchweiler habe man mit dieser Hilfe vieles für eine gute Infrastruktur umgesetzt.

Die momentane Krise mit hoher Inflation und steigenden Kosten belaste die Bevölkerung stark. Man trage als Gemeinde eine große Verantwortung gegenüber den Menschen – das Gemeinsame, so Fluck, müsse immer im Mittelpunkt stehen. Die schweren Jahre der Pandemie hätten jedoch gezeigt, dass in Mönchweiler dieses Gemeinsame noch funktioniere. Organisierte Impffahrten, Impfangebote vor Ort, die Umsetzung des Schulmedienkonzepts, der Schutz der Bewohner des WohnParks, das ehrenamtliche Engagement vieler Menschen in der Generationenhilfe und der Generationenbrücke – all das habe gezeigt, dass ein gutes Miteinander gepflegt werde.

Aufnahme wäre ohne private Unterstützung nicht möglich gewesen

Sein Dank gelte allen, die in der Pandemie und bei der Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine mitgewirkt hätten. "Die Aufnahme wäre ohne private Unterstützung mit Wohnraum nicht möglich gewesen." Der Krieg mitten in Europa fordere von allen ein Umdenken: "Es kann kein weiter so geben", erkennt auch Fluck. Um so wichtiger sei die Daseinsvorsorge. Von der Betreuung im Kindesalter mit einem guten Bildungsangebot und dem Bekenntnis zur Gemeinschaftsschule: Die Investitionen in Betreuung und Bildung lockt mehr junge Familien nach Mönchweiler. Als Meilenstein einer gelungenen Sozialraumversorgung bezeichnet Fluck das Bürgerzentrum – Heimat sozialer und kultureller Angebote.

Fluck betonte den guten energetischen und baulichen Zustand der gemeindeeigenen Gebäude. Energieeinsparung und erneuerbare Energie sind ein wichtiges Zukunftsthema. Hier möchte man mit der Erschließung des Wohnbaugebietes Kälberwaid III dem Ziel einer klimaneutralen Energieversorgung ein großes Stück näher kommen. In die Sanierung des Rathauses, die bald abgeschlossen ist, wurden 1,8 Millionen Euro investiert, die Hälfte davon konnte aus der Städtebauförderung des Landes finanziert werden.

Lebenswertes Miteinander im Blick

Weiteres großes Thema der Zukunft für den Rathauschef: Bevölkerungsschutz bei außergewöhnlichen Ereignissen. Man werde sich intensiv um die Organisation von Versorgungsengpässen oder erhebliche Störung der öffentlichen Sicherheit kümmern müssen. Der Großbrand in der Herdstraße vor wenigen Tagen habe einmal mehr gezeigt, wie wichtig eine funktionierende Wehr sei. Auf diese Organisationen werde in Zukunft eine zentrale Bedeutung zukommen. "Wir können uns glücklich schätzen, dass wir hier vor Ort eine so gut ausgebildete Feuerwehr haben." Fluck betonte zum Ende seiner Ansprache: "Die kleinen Gemeinden müssen sich noch mehr vernetzen und gleiche Interessen bündeln." Es gehe bei allen Entscheidungen um "unsere Gemeinden, gesunde Strukturen mit einem lebenswerten Miteinander, wo der Mensch im Mittelpunkt steht und gut aufgehoben ist".

Im Anschluss waren die Gäste zu einem Umtrunk eingeladen und das "Duo Style" aus Irndorf mit Heiko und Mika Klaiber verstärkt durch Lisa Stark aus Wangen sorgte für gute Stimmung.