Jens Zimmermann (von links) mit Nathalie Armbruster und Svenja Würth im Gespräch auf der Bühne im Rosensaal Foto: Lothar Schwark

Auf eine spannende Karriere wurde beim Empfang für die ehemalige Leistungssportlerin Svenja Würth zurückgeblickt. Die Baiersbronnerin erhielt besondere Ehrenauszeichen im Rahmen der Veranstaltung.

Svenja Würth war auf vielen Schanzen und Loipen der Welt unterwegs. Nun beendet sie nach 25 Jahren Leistungssport ihre Laufbahn. Grund genug für den SV Baiersbronn, die beliebte Sportlerin im Rosensaal mit einem würdigen Empfang zu verabschieden.

 

95-mal nahm Würth an Weltcup-Springen teil, sie startete bei drei Weltmeisterschaften, holte Gold in Lahti im Mixed-Team, um nach dem beachteten Wechsel zur Nordischen Kombination, weitere 30 Weltcup-Starts zu absolvieren. Elfmal schaffte es die 31-Jährige hier unter die Top Ten. Auch holte sich die Baiersbronnerin mehrere nationale Meistertitel in beiden Disziplinen.

Mit diesen Erfolgen war sie nicht nur für Baiersbronn, sondern für die ganze Region eine sportliche Botschafterin, betonte der Vorsitzende des Sportvereins Baiersbronn Stefan Mirus.

Ehrengast mit dabei

Als besonderen Ehrengast begrüßte er den Ehrenpräsidenten des Deutschen Skiverbandes und ehemaligen Präsidenten des Schwäbischen Skiverbandes Franz Steinle. Ebenso den Präsidenten des Sportkreises Freudenstadt Alfred Schweizer. In Vertretung von Bürgermeister Michael Ruf wurde dessen Vertreterin Maike Weiß begrüßt.

Traum platzte

Mirus ging nochmals auf die sportliche Laufbahn von Würth ein. So habe sie neben sportlichen Erfolgen auch Höhen und Tiefen erlebt. 2014 der Sturz beim Training im russischen Tschaikowski – das wohl prägendste Ereignis. Der Traum vom Olympiastart platze. Damit Würth überhaupt wieder Sport treiben konnte, war ein langer und zäher Weg zu bewältigen. Die große Energieleistung wurde 2017 bei der WM in Lahti belohnt. Dort holte Würth im Mixed-Team Skispringen mit Carina Vogt, Andreas Wellinger und Markus Eisenbichler die Goldmedaille. Mirus erläuterte: „Dein Comeback hat uns gezeigt, dass hartes Training und Durchhaltevermögen zum Erfolg führen, aber auch Rückschläge und Herausforderungen Teil des Lebens sind. Du hast uns gelehrt, dass man auch in schwierigen Zeiten nicht aufgeben darf und dass mit Mut und Entschlossenheit alles möglich ist.“

Bürgermeister-Vertreterin Weiß schätzte gleichfalls die Verdienste von Würth. Sie habe den Namen Baiersbronn weit über die Grenzen getragen. Bürgermeister Ruf lobte in einer Videobotschaft die Kraft, Haltung und Disziplin der Sportlerin. „Baiersbronn wird immer stolz auf Sie sein“, lautete seine Botschaft.

Als Ehrenpräsident des Deutschen Skiverbands überreichte Steinle das seltene „Sportehrenzeichen in Silber des Deutschen Skiverbandes“ an Würth. Für ihn hat Würth nicht nur Sportgeschichte für Baiersbronn geschrieben. Für Sportkreispräsident Schweizer war es eine große Ehre, Svenja Würth die Sportkreis-Ehrenmedaille in Gold nebst Präsent zu überreichen.

Jens Zimmermann führt durchs Programm

Schweizer betonte die Verdienste des SV Baiersbronns und der Sparte Ski, die mit ihrer Vereinsarbeit zu den Erfolgen beigetragen haben – miteingeschlossen auch die Trainer und Betreuer, Eltern und der Verein.

Als fachlich versierter Moderator führte Jens Zimmermann durchs Programm. Er moderierte gemeinsame Gespräche von Würth mit Ehrenpräsident Steinle. Auch die diesjährige Weltcupgewinnerin der Nordischen Kombination, Nathalie Armbruster, nahm mit Würth auf einer Bank Platz. Beide Sportlerinnen hatten sich oft in der Weltcupsaison ein Zimmer geteilt.

Ein Bild für die Ewigkeit. Echte Skigrößen von Baiersbronn, Mitteltal und dem Kniebis (von links): Jens Gaiser, Christoph Klumpp, Nathalie Armbruster, Svenja Würth, Klaus Faißt und Manuel Faißt Foto: Lothar Schwark

Lob für Klaus Faißt

Zu den Erfolgen hat für Würth auch besonders Klaus Faißt beigetragen. „Er hat mir unheimlich viel beigebracht“, sagte sie, um auch allen weiteren Wegbegleitern für deren Unterstützung zu danken. Zum Ausdruck kam, dass Würth nach ihrem Wechsel in die Nordische Kombination für die jungen Athletinnen eine Vorbildfunktion hatte. Würth konnte von ihnen im Langlauf dazu lernen. Als erfahrene Skispringerin hatte sie manchen Rat parat.

Zu Ehren von Würth hatten die Jugendlichen vom SV Baiersbronn einen Auftritt auf der Bühne. Mehrere Vereine verabschiedeten sich mit einem Präsent von Svenja Würth. Die studiert nun an der Hochschule des Bundes in Brühl und beim Bundeskriminalamt in Wiesbaden, um danach in Bayern bei der Bundespolizei ihre berufliche Laufbahn fortzusetzen.