Die Gemeinde Aichhalden richtet einen Empfang für Alt-Bürgermeister Reinhold Kühner aus. Sein Nach-Nachfolger Michael Lehrer gratuliert. Foto: Fritsche

Mit einem großen Empfang hat die Gemeinde Aichhalden den 90. Geburtstag ihres langjährigen Bürgermeisters Reinhold Kühner gefeiert.

Aichhalden - Kleine, schön zusammengestellte Sträußchen auf den Stehtischen im Foyer machten gute Laune, Mitglieder des DRK – Kühner hatte einst Geburtshilfe bei der Gründung des Ortsvereins geleistet – schenkten am Donnerstagabend den Sekt zur Begrüßung aus und bewirteten später im Saal. Und den Aichhaldern bot sich die Gelegenheit, Reinhold Kühner noch einmal zu gratulieren und einige persönliche Worte zu wechseln.

Musiker spielen munter auf

Vor der Josef-Merz-Halle hatten die Musikvereine aus Aichhalden und Rötenberg gemeinsam Aufstellung genommen und brachten Reinhold Kühner ein Ständchen zum 90. dar. Sichtlich bewegt freute sich der Jubilar über die fröhlichen und festlichen Weisen. Begleitet wurde er von seinen Töchtern Heidrun und Birgit sowie Enkelin Emilia. Ehefrau Friedegard konnte nicht dabei sein. Sie hatte sich beim Wandern verletzt und wurde erst am folgenden Tag aus dem Krankenhaus entlassen, aber Tochter Birgit filmte alles mit dem Handy.

Nach dem Ständchen wurde im Nebensaal der Halle weitergefeiert. Das Akkordeonorchester Aichhalden-Rötenberg sorgte für die musikalische Umrahmung. Anita Scherer vom Bauhof und Ines Engelmann aus der Verwaltung hatten die Tische schön eingedeckt.

Laudatio wird zu geschichtlichem Abriss

Bürgermeister Michael Lehrer hielt die Laudation zum Empfang. Durch die lange Amtszeit Kühners von 28 Jahren wurde sie geradezu ein Abriss über die Geschichte Aichhaldens in jenen Jahrzehnten und den großen Beitrag, den Bürgermeister Kühner für die Entwicklung der Gemeinde geleistet hat. Darunter ab 1974 die Zusammenführung von Aichhalden und Rötenberg durch die Gebietsreform. Lehrer erinnerte auch daran, wie Kühner bei der zweiten Wiederwahl den "Remstalrebell" Helmut Palmer haushoch schlug und dass Herbert O. Zinell beim ihm seine "Grundausbildung" machte, die diesen schließlich bis nach Stuttgart in Innenministerium führte.

Damals viel Aufbauarbeit nötig

Für den Verband Baden-Württembergischer Bürgermeister hielt Bürgermeister Ralf Ulbrich aus Deißlingen das Grußwort. "Viel Aufbauarbeit war zu deiner Zeit zu leisten im ländlichen Raum", wandte er sich an Kühner. Wasserversorgung und Abwasserentsorgung waren teils jahrzehntelange Projekt, dazu mussten Hallen, Schulen und Feuerwehrhäuser gebaut werden, in Aichhalden auch das Rathaus. "Da brauchte es so durchsetzungsfähige Schaffer wie dich."

Viel Lob von den Vereinen

Das nachfolgende Grußwort der Vereinsgemeinschaft Aichhalden von Vorsitzendem Manfred Moosmann, der krank war, verlas Lehrer. "Du warst einer der treibenden Kräfte, die es den Vereinen ermöglichte, eine Festplatzanlage zu errichten, auf die wir heute noch stolz sein können", dankten die vereine. Schließlich konnte Kühner noch ein gemeinsames Grußwort von Musik-, Akkordeonverein und DRK entgegennehmen. "Bei der Laudatio und den Grußwörtern gehe ich heute nacht mit Schlips und Fasnetszylinder ins Bett", dankte Kühner allen Beteiligten für den schönen Empfang.