Anstoßen auf den Meistertitel und den Aufstieg in die Verbandsliga: Nagolds OB Jürgen Großmann hatte die VfL-Handballerinnen zu einem Empfang ins Rathaus eingeladen. Foto: Heiko Hofmann

Ehre wem Ehre gebührt, das sagte sich auch Nagolds Oberbürgermeister Jürgen Großmann und lud die Handballerinnen des VfL Nagold zu einem Empfang ins Rathaus ein. Eine hochverdiente Geste.

Ohne andere sportliche Leistungen in der Region schmälern zu wollen, aber die Handball-Frauenmannschaft des VfL Nagold ist das Team der Stunde, ja in Nagold wahrscheinlich das Team des Jahres. „Sie haben die Sportsensation des Jahres geschafft. Das kann man jetzt schon sagen“, verdeutlichte Nagolds OB jedenfalls beim Empfang im Rathaus-Foyer.

Stolz war da zu spüren, bei allen Anwesenden – dem Rathauschef, den Vertretern der Abteilung, des Hauptvereins, des Gemeinderats, beim Coach und bei jeder einzelnen Spielerin. Stolz auf die errungene Leistung. Aber auch der Stolz, dass diese mit einem Empfang beim OB gewürdigt wurde.

Sportlich gesehen liegt eine schier unglaubliche Saison hinter den Nagolder Handballerinnen. Sie starteten im Herbst vergangenen Jahres in ihre zweite Landesligasaison, mit dem Ziel, die Klasse zu halten. Und dann liefen sie letztlich als Meister der Landesliga durch das Ziel. Am letzten Spieltag siegten die Nagolderinnen noch einmal – und blicken danach auf nur vier Niederlagen und satte 14 Siege zurück. Bis zu 300 Zuschauer verfolgten die Spiele der Handballerinnen in der heimischen Bächlenhalle. Auch das imponiert. Mit dem Erringen der Meisterschaft ist auch klar, dass die Mannschaft in der nächsten Saison in der Verbandsliga auf Punktejagd gehen wird.

Den Meisterwimpel gibt’s erst am Samstag

Nicht nur in den Augen von Nagolds OB ist das eine „Sportsensation“. Und so gehörte das Nagolder Stadtoberhaupt zu einem der ersten Gratulanten unter dem Social-Media-Meister-Post der Handballerinnen. Großmann lud ganz flugs zum Empfang ins Rathaus ein – sogar noch bevor, die Frauen den Meisterwimpel offiziell überreicht bekamen, das wird erst diesen Samstag geschehen. Dabei machte der OB deutlich, dass die Stadt nicht oft zu Empfängen einlade, meist bei internationalen Gästen – oder eben bei „echten Nagolder Themen“.

„Sie stehen für etwas, das nicht alltäglich ist“, lobte der OB. Besonders beeindruckte ihn, dass die Handballerinnen vor drei Jahren noch in der Bezirksliga spielten, aufstiegen und nun nach der zweiten Landesliga-Saison im Jahr 2023 ab Herbst in der Verbandsliga antreten werden. Für den OB war klar, dass dieser große Erfolg auch der Stadt zur Ehre reicht. Er lobte den Teamgeist, das sportliche Talent, aber auch den Ehrgeiz. Ein Sonderlob gab es für den Coach Markus Renz – auch ein VfL-Eigengewächs wie fast alle im Team der Handballerinnen. „Der gute Zusammenhalt in ihrem Team ist sichtbar und spürbar“, so der OB weiter. Der zollte zudem der Abteilungsleitung um Jessica Günther und dem VfL Nagold als Gesamtverein Respekt, für die erfolgreiche Arbeit, die da oft im Hintergrund geleistet werde.

Sportliches Aushängeschild des VfL

VfL-Vorsitzender Holger Ehnes freute sich über das „sportliche Aushängeschild des VfL Nagold“. Er selbst saß bei etlichen Spielen auf den Zuschauerrängen. „Ich war begeistert, euch spielen zu sehen und auch mitzuerleben, wie ihr selbst die schwierigen Spiele noch drehen konntet.“

Ehnes war es wichtig, die Arbeit des Ausschusses der Abteilung zu loben. „Da wird viel gute Arbeit geleistet, auch schon bei den Kleinen“, verwies der VfL-Boss auf die steigenden Kinderzahlen im Nachwuchsbereich der Handballer. „Nehmt die Erfahrung mit, ganz gleich wie es läuft in der Verbandsliga“, riet Ehnes den Handballerinnen abschließend.

Bei Sekt und Canapés, suchte der OB das weitere Gespräch mit dem „Team des Jahres“. Dabei fragte er auch nach Möglichkeiten, wie die Stadt die Erfolgsgeschichte weiter unterstützen könnte. Und zumindest im Fanblock bei einem der Spiele in der Verbandsliga könnte die Unterstützung weiter wachsen. „In meinem Kalender bekommen die Spiele der Handballerinnen künftig mehr Fußnoten“, kündigte Großmann an.