Mit einem Empfang für Nathalie Armbruster hat die Stadt Freudenstadt die Erfolge der Ausnahmeathletin vom Kniebis gefeiert. Dabei waren Sportgrößen und Wegbegleiter der Kombiniererin.
Mit ihrem Weltcup-Gesamtsieg und dem Gewinn des Seefeld-Triple hat Nathalie Armbruster Sportgeschichte geschrieben. Zudem war die Kombiniererin von der Nordischen Ski-WM im norwegischen Trondheim mit der Silbermedaille im Mixed-Team-Wettbewerb zurückgekehrt.
Das alles sollte gefeiert werden, sagte sich die Stadt Freudenstadt – und ließ ihre Ausnahmesportlerin vom Kniebis am Samstag bei einem würdigen Empfang im Pfalzgraf-Spiegelzelt für die Gartenschau, bei der Armbruster Botschafterin ist, hochleben.
Der Abend wurde für die Stadt zur Sternstunde. Das schicke Ambiente im Spiegelzelt bot den angemessenen Rahmen, die Kristallkugeln, die Armbruster für ihre Erfolge eingeheimst und zum Empfang auf der Bühne platziert hatte, wurden zum Blickfang.
Sonder: Vorbild für Jugend
Oberbürgermeister Adrian Sonder begrüßte die Ausnahmesportlerin und hieß auch ihre Familie und ihre zahlreichen Weggefährten aus nah und fern willkommen. Sonder erinnerte an nahezu wöchentliche historische Ereignisse, für die Armbruster im Winter verantwortlich zeichnete. Mit ihrer Bescheidenheit sei sie bei all dem nicht nur für ihn ein Vorbild. Mit gerade 19 Jahren besitze Armbruster eine „unglaubliche Reife und Persönlichkeit“, bescheinigte der OB.
Mit ihrer Ausdauer, Willenskraft, Disziplin und ihrem Herzblut habe die Weltcup-Gesamtsiegerin auch sie begeistert, sagte CDU-Landtagsabgeordnete Katrin Schindele in ihrem Grußwort. Dass Armbruster auch für den Nachwuchs ein Vorbild ist, belegte die Tatsache, dass die Kinder und Jugendlichen der örtlichen Wintersportvereine Spalier standen. Musikalisch wurde der Empfang von der Trachtenkapelle Kniebis begleitet.
Als Kenner des Sports führte Jens Zimmermann durch das kurzweilige Programm. In Talkrunden kamen Sportgrößen und Funktionäre zu Wort.
Als Überraschungsgast war Hans-Peter Pohl, Olympiasieger in der Nordischen Kombination bei den Spielen 1988 in Calgary, gekommen. Der Eurosport-Experte blickte aus Sicht eines TV-Kommentators auf die Erfolge Armbrusters – und die zeigte sich tief bewegt. Auch ihr Besuch im ZDF-Sportstudio lebte noch einmal auf. In einer Videobotschaft gratulierten nun die Moderatoren Katrin Müller-Hohenstein (ZDF), Michael Antwerpes (ARD) und Roman Knoblauch (Eurosport) zu den Erfolgen.
Mit Bundestrainer Florian Aichinger, Heimtrainer Timo Uhlig und DSV-Sportdirektor beleuchtete Jens Zimmermann die derzeit schwierige Situation der Nordischen Kombination, insbesondere bei den Frauen. Ziel bleibe, so ihr Fazit, dass auch die Frauen bei den Winterspielen 2030 endlich an den Start gehen können.
Gerührt und überrascht
Der größte Coup an dem an Überraschungen nicht armen Abend gelang der italienischen Weltcup-Kollegin Daniela Dejori, die eigens aus dem Grödnertal angereist war. Armbruster freute sich riesig, die Umarmungen wollten kaum enden.
Ein Überraschungsgeschenk hatte Franz von Wendel von Armbrusters Ausrüster mit einem speziell für sie angefertigten Paar Langlaufskiern dabei. Dank ihr kennt mittlerweile selbst der ehemalige norwegische Skirennläufer Aksel Lund Svindal den Kniebis und Ruhestein, wie sich zeigte. Auch er gratulierte Nathalie Armbruster neben weiteren Sportgrößen, Freunden und der Familie in einer Videobotschaft zu ihren Erfolgen.
Sichtlich bewegt dankte Armbruster der Stadt sowie allen Sponsoren, Helfern und Freunden, die zu ihrem und zum Erfolg des Abends beigetragen hatten. Ein besonderer Dank ging an den SV/SZ Kniebis und den SV Baiersbronn. Ein dickes Lob bekamen zudem Timo Uhlig, Klaus Faißt, Jonathan Siegel sowie alle weiteren Trainer und Unterstützer.
In diesem Zusammenhang äußerte Armbruster einen großen Wunsch. Sie wünsche sich eine intakte 90-Meter-Schanze in der Region. Und die hätte der Ruhestein zu bieten, wenn die Schanze entsprechend ausgebaut werde. Die Botschaft an die Politik kam an.
Dann schnitt die Weltcup- Gewinnerin die herzförmige Torte, die Claudius Schmiederer kreiert hatte, an, bevor Zeit blieb zu persönlichen Gesprächen und für Autogramme.