Mit großer Dankbarkeit nahm Dauchingen Abschied von Elmar Österreicher, der die Gemeinde 28 Jahre prägte – als Bürgermeister und als Mensch.
Dauchingen nahm zusammen mit der Familie Österreicher Abschied von Elmar Österreicher. Es war eine Stunde des Abschiedes in der katholischen Kirche in Dauchingen – die aber auch von großer Dankbarkeit gegenüber dem ehemaligen Bürgermeister geprägt war.
Die zahlreichen Bürger, die Österreicher – Ehrenbürger und Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland – aus seinen Dienstjahren und darüber hinaus kannten, bekundeten mit ihrem Dasein ihre Verbundenheit.
28 Jahre als Bürgermeister
Der unermüdlicher Einsatz Österreichers und sein beispielhaftes Pflichtbewusstsein seien von unschätzbarem Wert für die Gemeinde und Umland gewesen, erklärte Bürgermeister Torben Dorn in seiner Trauerrede, in der er das Wirken Österreichers auf Orts- und Landkreisebene wie auch Fraktionsebene noch mal in Erinnerung brachte.
Österreicher habe in seinen 28 Jahren als Bürgermeister das Bild der Gemeinde ganz wesentlich gestaltet. Vor allem durch seine Initiative, seine Persönlichkeit, die Nähe und zum Wohle seiner Bürger habe er die Gemeinde von einem stark ländlichen geprägten Ort zu einer Wohngemeinde mit gewerblicher Ansiedlung entwickelt.
Gemeindegebietsreform
Sein größter Verdienst für Dauchingen fällt in die Phase der Gemeindegebietsreform 1972: Hier habe er sich dafür eingesetzt, dass die Gemeinde ihre Selbstständigkeit behält. Damals dankten ihm das die Dauchinger, indem sie ihn bei der zweiten Wahl mit 100 Prozent in seinem Amt als Bürgermeister bestätigten.
„Unsere Gemeinde hat Elmar Österreicher außerordentlich viel zu verdanken“, berichtete Dorn und sprach dem Verstorbenen so den Dank der gesamten Bürgerschaft aus.
Kreisrat und Fraktionsvorsitzender
Auch als Kreisrat und Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler habe Österreicher sich über die Grenzen des Ortes für seine Gemeinde eingesetzt, meinte Dorn und richtete so auch den Dank des Schwarzwald-Baar-Kreises und des Regionalverbandes Schwarzwald-Baar-Heuberg aus.
Dort hat sich der Verstorbene längere Zeit um die Region Schwarzwald-Baar-Heuberg verdient gemacht.
Seine familiäre Seite
In all diesen Jahren im Amt hat ihm seine Familie, insbesondere seine vor sieben Jahre verstorbene Frau Doris mit den Söhnen Ingo und Siegfried, den Rücken frei gehalten und ihn unterstützt. Hierzu erinnerte seine Enkeltochter Imara an ihren Großvater und seine Leidenschaft für sein Amt: „Für meinen Opa war sein Beruf Berufung – er lebte seinen Beruf auch noch in seinem ‚Unruhestand‘.“
Sie habe ihren Opa aber auch von seiner familiären Seite gekannt: „Er hatte immer ein verschmitztes Lächeln im Gesicht und zitierte gerne Wilhelm Busch oder andere Persönlichkeiten.“ Und für seinen ersten Urenkel habe er diverse Spielzeuge aus der Familie wieder in Schuss gebracht, berichtet sie.
Sinnbildlicher Spaziergang
Sinnbildlich durfte Elmar Österreicher mit der Trauergemeinde nach der Trauerfeier, die von Gemeindereferent Michael Käfer geleitet wurde, einen letzten Spaziergang zu seiner Ruhestätte auf dem Friedhof durch sein geliebtes Dauchingen machen.