Ex-Nationalspieler Cacau sieht in der deutschen Mannschaft weiterhin die Qualität, um bei der Heim-EM in Europas Spitze mitzuspielen. Das Problem im Sturmzentrum sieht der ehemalige VfB-Profi bis dahin aber nicht gelöst.
Auch nach den jüngsten Misserfolgen traut der frühere Fußball-Nationalspieler Cacau der deutschen Mannschaft bei der Europameisterschaft 2024 im eigenen Land eine starke Rolle zu. „Wenn wieder Leidenschaft und Freude auf den Platz gebracht werden, dann ist die Qualität vorhanden, um weit zu kommen“, sagte der ehemalige Stürmer und WM-Dritte von 2010 am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. „Das Halbfinale ist mindestens drin.“
Der 41-Jährige, der 2007 mit dem VfB Stuttgart deutscher Meister war, bezweifelt aber, dass Bundestrainer Hansi Flick bis zur Heim-EM vom 14. Juni bis 14. Juli 2024 das Problem auf der Position des Mittelstürmers vollständig lösen kann. Bis zum Sommer nächsten Jahres werde man nicht die Zeit haben, einen Stürmer wie einst Miroslav Klose „zu zaubern“, mit dem Deutschland 2014 Weltmeister wurde, erklärte Cacau bei einer Veranstaltung im Stuttgarter Rathaus. Vielleicht könnten aber Niclas Füllkrug von Werder Bremen oder Timo Werner von RB Leipzig diese Rolle ausfüllen, wenn Werner wieder zu 100 Prozent fit sei.
DFB-Elf zuletzt in Katar in Vorrunde ausgeschieden
Die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) war zuletzt bei der WM in Katar ebenso nach der Vorrunde ausgeschieden wie in Russland 2018. Bei der EM 2021 war im Achtelfinale gegen Gastgeber England Schluss.
Cacau ist neben der Turn-Europameisterin Elisabeth Seitz und dem Paralympics Sieger von 2016 im Kugelstoßen, Niko Kappel, einer von drei „Host-City-Botschaftern“ von Stuttgart. Dort werden bei der EM vier Gruppenspiele und eine Partie des Viertelfinals ausgetragen. Die DFB-Elf bestreitet in jedem Fall ihr zweites Gruppenspiel in der baden-württembergischen Landeshauptstadt.
500 Tage vor dem Eröffnungsspiel leitete Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) im Rathaus den Countdown auf das Kontinentalturnier ein. Er hofft zudem darauf, dass ein fußballerischer Hochkaräter sein Trainingsquartier auf der Stuttgarter Waldau aufschlägt. Die Verbände von Europameister Italien, Vize-Weltmeister Frankreich und EM-Finalist England hätten bereits „ihre Fühler ausgestreckt“, sagte Nopper. Die Entscheidung fällt aber erst nach der Gruppen-Auslosung im kommenden Dezember.