„Superman“ Patrik Schick beschert den Tschechen mit einem weltweit gefeierten Geniestreich den „Beginn der Träume“. Ein paar Reaktionen auf das Traumtor und den 2:0-Sieg gegen Schottland
Glasgow/Prag - Am Tag nach seinem Geniestreich lag „Superman“ Patrik Schick die Fußball-Welt noch immer zu Füßen. Besonders in der Heimat überschlugen sich die Lobeshymnen nach dem wunderbaren 45-Meter-Weitschuss für die Ewigkeit zum EM-Auftakt der Tschechen.
„Genial. Wie er geschaut hat, wie er das gelöst hat. Diese Technik!“, schwärmte Rekordtorschütze Jan Koller von seinem Erben im tschechischen Nationalteam. Das Onlineportal Sport.cz bejubelte bereits den „Beginn der Träume“, die Zeitung Blesk feierte das „ballistische Wunder“. Und für den Stürmer von Bayer Leverkusen soll die Gala beim 2:0 (1:0) in Schottland ja erst der Anfang gewesen sein.
Warnung an Kroaten
„Er ist ein großartiger Fußballer“, sagte Jaroslav Silhavy über seine Nummer 10, „und das werden nicht seine letzten Tore hier gewesen sein.“ Damit schickte der Nationaltrainer schon einmal warnende Worte an die Kroaten, am Freitag (18.00 Uhr/ZDF und MagentaTV) nächster Gruppengegner in Glasgow. Der Vizeweltmeister steht nach dem 0:1 zum Auftakt in England seinerseits unter Druck.
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Schick selbst dachte auch schon schnell an die bevorstehende Aufgabe für den ersten Einzug in die K.o.-Runde seit der EM 2012. „Wir müssen die nächsten beiden Spiele gegen Kroatien und England mit der gleichen Teamarbeit und Energie angehen. Ich glaube, dass wir gut abschneiden werden“, sagte der 25-Jährige.
Probleme in Leverkusen
Schicks Raketenstart dürfte auch in Leverkusen ein Lächeln auf viele Gesichter gezaubert haben. Schließlich konnte der für 26,5 Millionen Euro von der AS Rom geholte Angreifer die extrem hohen Erwartungen in seiner Debütsaison mit neun Toren in 29 Bundesliga-Spielen noch nicht erfüllen.
Im Trikot der tschechischen Nationalmannschaft aber hat Schick nach seinen beiden Treffern im Hampden Park (42./52.) mit nun 13 Toren in 27 Einsätzen eine überzeugendere Quote. „Wir wissen, dass er ein Genie ist“, sagte Silhavy schmunzelnd.
Battle of Britain steht an
Nicht nur die tschechischen Edelfans würde gerne weitere Zaubertore sehen. „Diese Treffer werden Patrik im weiteren Turnier sehr helfen, das hoffe ich“, befand der frühere BVB-Stürmer Koller.
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Die zerknirschten Bravehearts hingegen müssen sich nach dem „Hampden Herzschmerz“ (The Press & Journal) im ersten EM-Spiel seit 25 Jahren aufrichten für die Battle of Britain am Freitag (21.00 Uhr/ZDF und MagentaTV).
Eine leidgeprüfte Nation hofft nach dem tapferen Auftritt auf mehr Glück im Abschluss gegen den Erzfeind England. „Trotzdem immer weiter und aufwärts“, schrieb die schottische Ministerpräsidentin Nicola Sturgeon zur Aufmunterung bei Twitter: „Nächster Halt Wembley.“
Doch das Bild des bemitleidenswerten Keepers David Marshall, nach Schicks Weitschuss gefangen im Tornetz, war in den britischen Gazetten natürlich omnipräsent, genau wie Fotos der entsetzten „Tartan Army“ auf den Rängen. „Czech Mate“, ein Wortspiel in Anlehnung an „checkmate“, also „Schachmatt“, lautete das Urteil der Glasgow Times.