DFB-Mannschaftsarzt Tim Meyer lobte das Vorgehen der Rettungskräfte. Foto: dpa/Federico Gambarini

Nach dem Drama um Dänen-Star Christian Eriksen hat sich der deutsche Teamarzt Tim Meyer geäußert. Er lobte die Hilfekette, die vor Ort sehr gut funktionierte – und dem Spieler das Leben rettete.

München - DFB-Mannschaftsarzt Tim Meyer hat sich nach dem Zusammenbruch des Dänen Christian Eriksen im EM-Spiel gegen Finnland (0:1) positiv über die Hilfekette geäußert. „Das hat vor Ort sehr gut funktioniert. Man hat das Leben retten können durch schnelle und adäquate Reaktion. Diese Kette scheint mir gut definiert“, sagte Meyer, der auch Vorsitzender der medizinischen Kommission der UEFA ist, am Sonntag im Teamquartier in Herzogenaurach.

Zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen einzuführen oder andere Konsequenzen aus dem Fall zu ziehen hält Meyer nicht für nötig. „Man kann nicht mehr tun, als einen Notarzt am Spielfeldrand zu positionieren“, sagte er. Eine gewisse Zeitverzögerung scheine ihm in solchen Fällen „unvermeidlich“. Es gehe beim Profifußball aber deutlich schneller als bei einem Zusammenbruch einer Person zum Beispiel beim Einkaufen.

Meyer hat Notfallrucksack dabei

Konkret auf den deutschen Fußball bezogen betonte Meyer: „Wir werden diese Fälle nie gänzlich vermeiden können, sind aber mit unserem System sehr, sehr gut aufgestellt.“ Wenn er aus Sicht eines Wissenschaftlers spreche, „könnte man sagen: Wir machen zu viel. Die Empfehlungen auf europäischer Ebene liegen weit unter dem, was wir tun“.

Meyer (53) selbst etwa führt bei Spielen der Nationalmannschaft, für die er seit 2001 tätig ist, einen weiteren Notfallrucksack mit Defibrillator mit. Warum Eriksen zusammenbrach, konnte und wollte Meyer aus der Distanz nicht bewerten.

Er betonte aber: „Nach allem, was mir zugetragen wurde, scheint es keinen Hinweis zu geben, dass es mit der Corona-Pandemie oder einer Impfung zu tun hat. Das ist das, was ich aus verschiedenen Quellen gehört habe.“