Anfang des Jahrzehnt hatten die Winterlinger Gemeinderäte noch über die Verlängerung des Vertrags mit dem Haus Nazareth in Sachen Elterntreff diskutiert. Wie der Jahresbericht von Susanne Kopp aber nun gezeigt hat, ist er ein wichtiger Anlaufpunkt.
15 Kinder und neun bis zehn Mütter oder Väter kommen zu den jährlich 18 Treffen, die das Erzbischöfliche Kinderheim Haus Nazareth im Auftrag der Gemeinde Winterlingen als „Elterntreff Kunterbunt“ anbietet.
Dort macht Diplom-Sozialarbeiterin Susanne Kopp Kreativangebote, organisiert Themenabende, etwa rund um das Thema Medien und gesundes Essen, holt auch mal Fachleute wie etwa einen Fachmann für Medienerziehung dazu und hat außerdem zum Ziel, auf die Wünsche der Eltern einzugehen, wenn es um Themen geht.
Unter den bestbesuchten im Zollernalbkreis
„Es ist zwar immer ein bisschen wuselig mit Eltern und so vielen Kindern im Raum“, berichtete Kopp am Montagabend im Gemeinderat, „aber der Elterntreff Winterlingen gehört zu den beliebtesten im Zollernalbkreis“, darauf sei sie auch ein bisschen stolz.
Vor allem für Zugezogene sei der Elterntreff ein wichtiger Anlaufpunkt, um Kontakte zu knüpfen und Anschluss zu finden, betonte sie. Ihr Mailverteiler, in dem sich derzeit 56 Eltern über die aktuellen Themen informieren lassen, wächst also weiter. Allerdings habe im vergangenen Sommer ein Umbruch stattgefunden: Eltern mit Kindern, „die eigentlich schon zu alt waren“, hätten sich verabschiedet, neue seien nachgerückt.
Sie lernen sich im Elterntreff Kunterbunt nicht nur untereinander, sondern auch ihr Umfeld kennen, denn Ausflüge wie etwa zum Albaquarium gehören zum festen Bestandteil des kunterbunten Programms.
Was die Eltern besonders schätzten, sind die speziellen Themen bei den Treffen, „weil sie sich dann nicht nur über das Übliche wie etwa den Kindergarten austauschen, sondern auch an neue Themen kommen“, erklärte Kopp.
Winterlinger Elterntreff bietet eine wichtige Stütze bei der Erziehung
Sie möchte außerdem bald mal wieder einen Themenabend zusammen mit den Teams von Kindergärten und Schulen organisieren, denn „um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf“ – das afrikanische Sprichwort hatte sie bewusst an das Ende ihres Jahresberichts gestellt.
An dessen Anfang stand ein weiterer wichtiger Hinweis und Wink mit dem Zaunpfahl, auch an die Gemeinderäte: „Wir sind das Buch, in dem die Kinder lesen. Was lesen sie?“ Damit unterstrich Susanne Kopp, dass der Elterntreff keineswegs nur eine fröhliche Veranstaltung zum Spielen und Kaffeetrinken sei, sondern für Eltern auch als Unterstützung für die eigene Erziehungsarbeit eine wichtige Schule.
Was macht Bindung aus? Was macht unsere Kinder stark fürs Leben? Diese und andere Fragen würden im Elterntreff gestellt, wo die Eltern auch lernten, Schatzkästchenmomente in den Familien zu integrieren, damit Bindung entstehen könne.
Neue Impulse kommen bei kreisweiten Treffs
Mit den anderen Leiterinnen der Elterntreffs im Zollernalbkreis und dessen neuer „Stärke-Koordinatorin“ Isabell Heller trifft sich Susanne Kopp, um ihrerseits neue Impulse zu bekommen.
Den Jahresbericht nahmen die Gemeinderäte zustimmend zu Kenntnis. Vorbei die Zeiten, da das Gremium – im ersten Corona-Jahr 2020 – kritisiert hatte, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis bei diesem Angebot nicht mehr stimme.
Damals hatte der Gemeinderat die reduzierte Zahl der Treffen bei gleichbleibenden Kosten bemängelt und das Angebot einige Monate lang ausgesetzt. Inzwischen hat die Gemeinde mit Riedern II ein neues, großes Baugebiet erschlossen, und jene, die nach Winterlingen ziehen, haben mit dem Elterntreff Kunterbunt – das wurde deutlich – schon einen richtig guten Anlaufpunkt.