Die noch amtierenden Vorstandsmitglieder Ralf Baral ( Stellvertreter), Klaudija Jungfer (Internet und Elternschulungsbeauftragte), Mathias Fey (Vorsitzender) und Schulamtsleiter Volker Traub. Foto: Hild

Der Arbeitskreis der Elternbeiräte im Kreis Calw befasste sich jetzt unter anderem mit den Auswirkungen der Corona-Zeit auf die Schulen.

Calw - Ein ungewohnter Treffpunkt – Mathias Fey, der Vorsitzende des Arbeitskreises Elternbeiräte im Kreis Calw, erwartet die Teilnehmer vor der Calwer Tanzschule Danekdance. Fey beschreibt den langen Weg durchs Haus bis zum Sitzungsraum unterm Dach. Gelegenheit, die Aktivitäten in den Räumlichkeiten zu betrachten. Zum ersten Mal seit der Gründung des Arbeitskreises vor 14 Jahren findet die Mitgliederversammlung nicht im Landratsamt statt. Eingeladen waren auch Eltern, Lehrer und Schüler der etwa 70 Schulen des Landkreises.

 

Der Arbeitskreis stellt sich vielen Aufgaben, unter anderem die Information zu schul- und bildungspolitischen Themen sowie die Pflege des Erfahrungsaustauschs zur Erziehungs- und Bildungsarbeit. Unterstützt wird er seit vielen Jahren von Volker Traub, Leiter des Staatlichen Schulamts Pforzheim.

Traub beleuchtet Corona-Auswirkungen

Traub referiert über die Schule mit beziehungsweise nach Corona. Ausführlich beschreibt er die Zeit, für die es kein Handbuch gab und die das Schulleben mit Fernunterricht und Notbetreuung auf dem Kopf stellte. Auffallend oft fällt das Wort "unglaublich": Für die Zeit, in der Eltern, Lehrer und Schüler mit den neuen Regeln kämpften und diese irgendwie einhalten mussten.

Lobend beschreibt er die Weiterentwicklung der Schulen. Heute ist er sehr stolz darauf, was die Schulen seitdem geleistet haben. Doch es gibt noch viel aufzuholen. Besonders das soziale Miteinander blieb auf der Strecke. An üblichen gemeinsamen Aktivitäten wie Veranstaltungen, Ausflüge und Feste war nicht zu denken. Viele der Jugendlichen beschäftigten sich in den vergangenen zwei Jahren deshalb mehr mit den digitalen Angeboten wie Gamings (Digitale Spiele), Streaming (Video-/Datenübertragung), Social Media und ausgiebigem Chatten.

Für den Ausgleich der pandemiebedingten Auswirkungen bietet das Land Baden-Württemberg den Schulen seit dem Schuljahr 2021/2022 das Förderprogramm "Lernen mit Rückenwind" an. Damit sollen einerseits Lernrückstände, andererseits aber auch die soziale und emotionale Entwicklung der Lernenden gefördert werden. Förderungsfähig sind auch außerschulische Kooperationspartner.

Partnerschaft mit Tanzschulen

Spätestens jetzt erklärt sich der Veranstaltungsort der spärlich besuchten Mitgliederversammlung. Die ADTV-Tanzschulen hatten bereits 2009 ein Programm angeboten, das durch aktive Bewegung zur Musik und dem Spaß in der Gemeinschaft von Alkohol, Drogen und der digitalen Medienbeschäftigung ablenken soll: "Tanzrausch statt Vollrausch" (TsV). Es wendet sich hauptsächlich an die Zwölf- bis 16-Jährigen.

Steffen Schüle von der Tanzschule Danekdance ist TsV-Beauftragter. Er betont, dass die entsprechenden Veranstaltungen absolut alkohol- und rauchfrei stattfinden. Darüber hinaus würden in der Tanzschule viele Fertigkeiten und soziale Kompetenzen für die Welt außerhalb von Computer und Smartphone gelernt, so auch für den Umgang mit dem anderen Geschlecht. Für die Schulen konnten schon bisher individuelle Konzepte ausgearbeitet werden. Mit dem Programm "Lernen mit Rückenwind" können die Schulen eine förderungsfähige Partnerschaft mit ADTV-Tanzschulen eingehen.