Elena Burkard startet zum Saisonfinale in Berlin im Olympiastadion. Foto: Kappeler

Leichtathletik: Elena Burkard startet bei ISTAF / Nach langer Saison "trotzdem noch richtig gut in Form"

Nach Olympia und einer Saison mit immer neuen Bestzeiten geht es für Elena Burkard zur ISTAF – das Internationale Stadionfest Berlin. Dort will sie zum Saisonabschluss noch mal alles geben.

(crl). Vor drei Jahren lief Elena Burkard zum sensationellen sechsten Platz mit Bestzeit bei den Europameisterschaften im Berliner Olympiastadion über 3000-Meter-Hindernis. Im letzten Jahr lief sie als aktuelle Deutsche Meisterin an selber Stelle beim größten deutschen Meeting, dem ISTAF, nach einem schweren Jahr mit einigen Verletzungssorgen noch ihre Saisonbestleistung.

An diesem Sonntag geht die Nordschwarzwälderin zum zweiten Mal beim ISTAF an den Start. Und dieses Mal unter ganz anderen Voraussetzungen. Die Olympiateilnahme und gleich vier neue Bestzeiten hat sie im Gepäck. Die Zeiten der Murgtälerin in diesem Jahr sind allesamt Weltklasse. Daher soll die schnelle Bahn und ihre überragende Spätform im Berliner Olympiastadion am Sonntag noch einmal zu einer Verbesserung ihrer Stockholm-Zeit über 3000-Meter-Hindernis verhelfen. Auf 9:27,81 Minuten hat sich Burkard in diesem Sommer, kurz vor den Olympischen Spielen gesteigert. Damit steht sie in der aktuellen Weltjahresbestenliste auf Position 39. Nach ihrer 8:40,41 Minuten über die 3000 Meter von Rovereto in der Vorwoche dürften allerdings ihre Zeit aus Stockholm und die Platzierung in der Weltbestenliste dieses Jahres nur Zwischenstationen sein.

Die Vorzeichen dafür stehen gut. Das Wetter soll mitspielen. Zudem verlief das letzte Tempotraining auf der Tartanbahn am Mittwochabend im Freudenstädter Hermann-Saam-Stadion mehr als vielversprechend. "In der Woche vor Stockholm habe ich genau das gleiche Training gemacht. Und es fiel mir damals deutlich schwerer", sagt Burkard.

Als dritten Faktor, der für eine neue Bestzeit spricht, sieht Burkard das Starterfeld beim ISTAF. Der Veranstalter hat ein Feld zusammengestellt, das Zeiten um die 9:10 Minuten an der Spitze verspricht. Aus deutscher Sicht dürfte es zu einem der Highlights beim 100-Jährigen Jubiläum des ältesten Leichtathletik-Meetings der Welt kommen. Mit Gesa-Felicitas Kraus geht die Deutsche Meisterin diesen Jahres an den Start. Auch die Deutsche Vizemeisterin, Lea Meyer vom VfL Lönningen, hat gemeldet. Burkard musste in diesem Jahr bei der Deutschen Meisterschaft aufgrund von Achillessehnenbeschwerden passen, sodass das morgige Saisonfinale als kleine DM-Revanche mit dem Aufeinandertreffen aller drei deutschen Olympiastarterinnen gesehen werden kann.

Für Burkard dürfte das Rennen ideal werden, "irgendwo im vorderen Mittelfeld gut positionieren, und nicht wie in Stockholm den ersten Kilometer vorne mit der Spitze schon in den roten Bereich rennen. So 3:05 Minuten den ersten Kilometer und dann schauen was geht," lautet Burkards Rennplan.

"Es ist mein letztes Bahnrennen für dieses Jahr", so Burkard. Eine "Wahnsinnssaison" gehe zu Ende. Das viele Reisen mit dem Training in Einklang zu bringen, sei stressig gewesen. "Ich bin trotzdem noch richtig gut in Form und was wäre cooler, als diese tolle Saison noch mit einer neuen Bestzeit abzuschließen. Deshalb heißt es am Sonntag nochmal ›All-Inn‹ und dann kann ich ja mal vier fünf Wochen die Füße hochlegen." Das 100. ISTAF wird am Sonntag live im ZDF von 17.10 bis 18.55 Uhr übertragen.