Leverkusens Emir Spahic (links) mit Trainer Roger Schmidt Foto: dpa

Bayer-Spieler Emir Spahic soll sich nach der DFB-Pokalniederlage gegen München eine Schlägerei mit Bayern-Ordnern geliefert haben. Leverkusen ist um Schadensbegrenzung bemüht.

Leverkusen - Nach dem Eklat um Emir Spahic will Fußball-Bundesligist Bayer Leverkusen alle Bemühungen um eine "schonungslose und vollständige Aufklärung des Sachverhalts" unterstützen, teilte der Verein mit.

Spahic werde sich nach der Schlägerei mit Bayer-Ordnern im Anschluss an das im Elfmeterschießen verlorene Viertelfinalspiel im DFB-Pokal am Mittwoch gegen Bayern München "bei den betroffenen Ordnern persönlich entschuldigen".

Bayer-Kommunikationsdirektor Meinolf Sprink sagte, das auf "bild.de" veröffentlichte Video sei "für jeden schockierend". Die Sequenzen zeigen eine Prügelei, an der auch Spahic beteiligt war. Bayer hatte den Vorfall bestätigt; die Kölner Staatsanwaltschaft werde ein Ermittlungsverfahren einleiten, hieß es am Donnerstagabend. Vereinsinterne Sanktionen gegen Spahic will der Verein nach den Ermittlungsergebnissen überprüfen.

Spahic wird laut Sprink wegen einer Blessur am Knöchel "einige Wochen" ausfallen. Dabei handle es sich nicht um eine "taktische" Verletzung, erläuterte der Bayer-Sprecher.

"Ich bin so schockiert wie wahrscheinlich jeder"

Auch Leverkusens Trainer Roger Schmidt zeigte sich nach dem Eklat fassungslos. "Ich bin so schockiert wie wahrscheinlich jeder", sagte Schmidt am Freitag. "Das ist für mich schwer nachvollziehbar", ergänzte Schmidt. Nicht nur er sei schockiert, "er selbst ist es auch", sagte der Coach über Spahic.

Im Spiel beim FSV Mainz 05 am Samstag wird der Innenverteidiger wegen einer Verletzung (Syndesmose) fehlen. Eine Operation sei nicht geplant. Der Heilungsprozess werde zwei bis vier Wochen dauern. "Es ist theoretisch möglich, dass er in dieser Saison noch spielen kann", ergänzte der Bayer-Trainer, der über den 34-Jährigen sagte: "Er war ein wichtiger Spieler."

Spahics Unmut soll von den Sicherheitskräften provoziert worden sein, weil sie seinen Freunden den Zutritt zum Kabinentrakt verwehrten. Das Ganze hatte sich im Bereich vor der Haupttribüne abgespielt.

In die Schlägerei waren mehrere Männer und Bayer-Ordner verwickelt. Bei einem der Beteiligten, der unter anderem eine Kopfnuss und einen heftigen Faustschlag austeilt, soll es sich um Spahic handeln.

Bayer wollte das Video zunächst nicht kommentieren, deutete jedoch an, dass bei belastbaren Beweisen disziplinarische Maßnahmen gegen den Profi möglich seien.