Anfang März sorgte die Insolvenz des Autozulieferers Eissmann für Sorgenfalten bei den etwa 1000 Beschäftigten in Deutschland. Nun soll ein Investor gefunden werden - und es sieht gut aus.
Die Arbeitsplätze beim insolventen Autozulieferer Eissmann bleiben zunächst erhalten. Es gebe derzeit keine Pläne, Betriebe von Eissmann-Gesellschaften in Deutschland zu schließen, teilte das Büro des Insolvenzverwalters Holger Leichtle in Stuttgart mit. In einem seit einigen Wochen laufenden Investorenprozess seien etwa 100 mögliche Interessenten angeschrieben worden. Die Resonanz sei positiv.
Eissmann beschäftigt etwa 1000 Menschen in Deutschland. Die größten Werke befinden sich in Gera (405 Mitarbeiter), Pirna (285) und Bad Urach (258). Das Unternehmen hatte für seine Gesellschaften in Deutschland im März Insolvenz angemeldet. Gesellschaften im Ausland sind davon nicht betroffen. Weltweit beschäftigt Eissmann etwa 5000 Menschen.
Insolvenzverfahren Anfang Mai eröffnet
Anfang Mai eröffnete das Amtsgericht Tübingen die Insolvenzverfahren gegenüber der Eissmann Automotive Deutschland GmbH sowie zweier Tochterunternehmen. Seither werden die Löhne auch nicht mehr über das Insolvenzgeld, sondern wieder vom Unternehmen getragen. Der Geschäftsbetrieb läuft laut Insolvenzverwalter uneingeschränkt weiter.
Wie lange sich das Verfahren ziehe, sei noch nicht absehbar. „Wir sind noch relativ früh in dem Prozess“, sagte ein Sprecher. Ziel sei, sämtliche Produktionsstandorte an einen Investor geben zu können. Über eine konkrete Zahl an Interessenten könne man erst sprechen, wenn verbindliche Angebote abgegeben wurden.
Die Eissmann-Gruppe beliefert deutsche und internationale Autohersteller mit Komponenten für die Innenausstattung der Fahrzeuge. Gegründet wurde das Unternehmen 1964.