Lange steht es im Zollernderby unter Flutlicht 0:0. Dann in der 80. Minute markiert Denis Mazrekaj seinen 7. Saisontreffer. Samed Güngör macht mit einer abgefälschten Bogenlampe den Deckel drauf.
Bei frostigen Temperaturen hatten zumindest 300 Zuschauer den Weg ins Ebinger Albstadion gefunden. Diese sahen über die 90 Minuten, die besseren Torgelegenheiten auf Seiten der Blau-Weißen. Alleine Torjäger Denis Mazrekaj hatte derer drei. Letztlich sollte der 23-Jährige seinen Treffer machen.
Nach Derbys steht es 1:1
Am Ende schallte es „Derbysieger, Derbysieger, hey!“ aus der Kabine der Gastgeber. Das war aber bis zu 80. Minute noch nicht abzusehen. Bis dahin hatte Außenseiter TSV Straßberg nicht allzu viel falsch gemacht, die nötige Torgefahr fehlte den Schmeienkickern jedoch.
Eine überraschend faire Partie
„In Summe war es ein schwaches Niveau von beiden Mannschaften. In der ersten Halbzeit hatte Albstadt zwei richtig gute Chancen und wir hatten auch zwei gefährliche Situationen. Daher war das 0:0 zur Halbzeit völlig in Ordnung. Wichtig zu erwähnen ist mir, dass dafür, dass beide Mannschaften im Abstiegskampf sind, war das Derby extrem fair. Da hatten wir schon ganz andere Derbys, wo es viel heißer und härter zur Sache ging“, sagt Straßbergs Coach Marc-Philipp Kleiner und weiter: „In der zweite Halbzeit kam von beiden Teams wenig. Es gab keine Torchancen. Durch einen individuellen Fehler von uns kommt Albstadt zum 1:0. Wir haben nicht auf Remis gespielt, wir wollten das Derby auf jeden Fall gewinnen.“
Straßberg mit zwei Niederlagen
Jeder Fehler wird jedoch bitterböse bestraft, dass musste der TSV Straßberg schon in der Vorwoche gegen den SV Zimmern lernen. Das Tabellenschlusslicht wollte gut aus den Startlöchern kommen und in den ersten Spielen möglichst viele Punkte einheimsen. Bis dato ist das noch nicht gelungen. „Direkt nach dem Spiel habe ich nicht viel zur Mannschaft gesagt, den die Enttäuschung war jedem ins Gesicht geschrieben. Jetzt soll jeder mal zur Ruhe kommen und am Montag im Training greifen wir dann erneut wieder an“, so Kleiner.
Albstadt spielte für Gil Rodriguez
Albstadts Trainer Samed Akbaba hat immer dran geglaubt, dass sein Team noch den Dreier unter Dach und Dach bringen kann: „Wir wollten unbedingt das Tor erzielen. Die Ausgangslage vor dem Derby war nicht so toll für uns. Zu den vielen angeschlagenen Spielern kam noch die Verletzung von Nicolas Gil Rodriguez dazu. Wir haben das Abschlusstraining nach einer halben Stunde abgebrochen, weil der Krankenwagen da war. Das tut uns unglaublich weh. Der Nico würde uns gerade sehr gut tun, jetzt fällt er bis zum Saisonende aus. Wir haben uns geschworen, dass wir den Sieg für Nico holen. Das haben wir geschafft, darüber bin ich sehr glücklich“, sagt der Trainer der Blau-Weißen. Nicolas Gil Rodriguez verfolgte die Partie übrigens über den Livestream von matchreport.de.
Fußballerisch wenig Glanz
Das Hinspiel konnte übrigens der TSV Straßberg mit 2:1 für sich entscheiden. Samed Akbaba analysierte weiter: „Der Platz war schwer zu bespielen, da waren viele lange Bälle dabei. In der zweiten Halbzeit war es gefährlich. Je länge es 0:0 stand, umso besser war es für Straßberg natürlich, aber wir standen defensiv gut und haben sehr wenig zugelassen. Wir haben fest dran geglaubt und uns am Ende auch belohnt.“ Einen kleinen Scherz konnte sich dann Samed Akbaba im Bezug auf die Revanche doch nicht verkneifen. „Bei uns gibt es jetzt keine Lichtershow, aber dafür eine geile Feier.“