Sollte mit der DEB-Auswahl gleich zum Auftakt punkten, um das erklärte WM-Ziel, die Olympia-Qualifikation, zu erreichen: Bundestrainer Toni Söderholm. Foto: Weigel

Eishockey-WM: Bundestrainer Toni Söderholm unter Druck. Muss Dustin Strahlmeier Heimreise antreten?

Auf einen Weltklasse-Spieler muss das deutsche Eishockey-Team zum WM-Start noch verzichten. Das erhöht den Druck auf den neuen Bundestrainer. Gerade zum Auftakt müssen Siege her.

Für die Pflichterfolge zum Start steht Stanley-Cup-Sieger Philipp Grubauer noch nicht zur Verfügung. Der NHL-Torhüter kann das deutsche Eishockey-Team bei der WM in der Slowakei nach dem Play-off-Aus seiner Colorado Avalanche frühestens zum dritten Spiel am Dienstag gegen Frankreich verstärken. Vor allem der neue Bundestrainer Toni Söderholm bangt, dass die Hoffnung auf den Viertelfinal-Einzug nach der WM-Enttäuschung im vergangenen Jahr dann nicht schon fast dahin sein werden.

Der Druck für den Nachfolger von Marco Sturm vor dem Start gegen Außenseiter Großbritannien am Samstag und Dänemark am Sonntag (beide 16.15 Uhr/Sport1 und DAZN) ist groß. "Man muss liefern", sagte Söderholm vor seinem WM-Debüt.

Um erstmals seit 15 Jahren wieder einem Qualifikations-Turnier für Olympia zu entgehen, müsste Deutschland unter den Top acht der Weltrangliste bleiben. Beim Einzug ins Viertelfinale wäre dies fast sicher. Siege von Beginn an sind dafür Pflicht.

Söderholm weiß, dass ihm einige Personal-Entscheidungen kritisch vorgehalten werden, sollte der Auftakt nicht gelingen. In den beiden ersten Spielen muss er sich zwischen Düsseldorfs Mathias Niederberger und Nürnbergs Niklas Treutle im Tor entscheiden. Auf die routinierten Dennis Endras vom Meister Mannheim und Danny aus den Birken vom Vize-Champion München hatte Söderholm bewusst verzichtet – in der Annahme mindestens noch einen NHL-Goalie dazu zu bekommen.

Thomas Greiss sagte nach dem Play-off-Aus seiner New York Islanders aber verletzt ab und Grubauer schied mit Colorado erst am Mittwochabend (Ortszeit) aus. Der 27-Jährige gab dem DEB bereits seine WM-Zusage, muss aber noch die üblichen Abschlussgespräche bei seinem Team in Denver absolvieren. Verlaufen diese positiv, könnte der Rosenheimer am Samstag (Ortszeit) nach Europa fliegen, am Montag erstmals mit dem deutschen WM-Team trainieren und theoretisch am Dienstag im dritten WM-Spiel gegen Frankreich (20.15 Uhr/Sport1 und DAZN) erstmals spielen.

Strahlmeier muss bangen

Vorsorglich meldete der DEB beim Weltverband vor dem Turnierstart erst einmal nur den Düsseldorfer Mathias Niederberger und Nürnbergs Niklas Treutle als Torhüter, um Grubauer noch nachmelden zu können. Dann müsste Schwenningens Dustin Strahlmeier die Heimreise antreten.