Großes Kämpferherz – aber in einigen wichtigen Situationen eben nicht clever genug. Stefano Giliati (links, gegen den Kölner Simon Gnyp) erwies seinem Team mit einer völlig unnötigen Strafe in den Schlussminuten einen Bärendienst. Foto: Eibner Foto: Schwarzwälder Bote

Eishockey: Wild Wings setzen daheim gegen Bremerhaven auf ein Erfolgserlebnis

Nach drei Niederlagen in Folge setzt das DEL-Schlusslicht Schwenningen am Sonntag (14 Uhr) im Heimspiel gegen Bremerhaven auf die Trendwende. Coach Paul Thompson zeigte sich nach dem 1:3 in Köln enttäuscht. Sauer war er auf seinen Angreifer Stefano Giliati.

Paul Thompson ist sauer

Noch drei Minuten waren am Donnerstag in Köln zu spielen. Die Wild Wings hatten beim Stand von 1:2 ein doppeltes Unterzahlspiel überstanden und drückten auf den Ausgleich. Torhüter Dustin Strahlmeier war – zugunsten eines sechsten Feldspielers – auf dem Sprung nach draußen, als Angreifer Stefano Giliati meinte, seinen Gegenspieler Fabio Pfohl in die Bande checken zu müssen. Die Konsequenz: Zwei plus zehn Minuten für Schwenningens Nummer 9 – und ein großer möglicher Vorteil dahin. Coach Paul Thompson war anschließend sauer. "Wir haben die Strafen zum falschen Zeitpunkt genommen. Wir hatten unsere Chancen, hier etwas zu holen. Gegen Bremerhaven brauchen wir nun eine Wende."

Der Brite wird nie einen seiner Schützlinge öffentlich kritisieren, doch intern musste sich Giliati sicherlich einiges anhören. Manager jürgen Rumrich sprach es klarer an: "Ein blöde Aktion zu unserem Nachteil war das. Wir waren drin im Spiel. Es wäre mehr möglich gewesen." Thompson schätzt Stefano Giliati, fordert von ihm aber noch mehr Verantwortung und Cleverness. Schon Giliatis Sprung von der Strafbank in Nürnberg inklusive vier Spielen Sperre war dem Wild-Wings-Coach ("Wir brauchen ihn") mächtig gegen den Strich gegangen.

Bohac vielleicht zurück

Klar ist, dass die Schwenninger nach drei Niederlagen in Folge am Sonntag daheim gegen Bremerhaven eine Trendwende brauchen. "Es wäre sehr wichtig. Uns helfen nur noch Siege", verdeutlicht es Jürgen Rumrich.

Personell dürfte es interessant werden, denn Paul Thompson muss – wie in Köln – erneut Spieler aussortieren. Kai Herpich und Kyle Sonnenburg (er hatte leichtes Fieber) traf es am Donnerstag. Vielleicht kehrt der lange verletzte Dominik Bohac auch wieder zurück. Ein Lichtblick gegen die Haie war die Leistung von Neuzugang Vili Sopanen – nicht nur, weil er erstmals für die Wild Wings traf.

Pinguins im Aufwind

Im ersten Saisonvergleich unterlagen die Wild Wings Bremerhaven daheim mit 2:3. Die Mannschaft von Trainer Thomas Popiesch stand vor dem Wochenende mit Platz acht im Soll. Sechs der vergangenen sieben Spiele haben die Pinguins gewonnen. Fehlen werden am Sonntag Curtis Gedig, Dominik Uher und Ross Mauermann.