61 Schüsse gaben Mirko Höfflin und Co. auf das Gehäuse des Nürnberger Torwarts Andreas Jenike ab, doch nur einer davon landete im Netz. Foto: Sigwart

Eishockey: Schwenninger zittern nach jüngsten Niederlagen ums Weiterkommen. "Auf eigene Stärken konzentrieren."

Ein Top-Ticket, zwei weitere direkte Fahrkarten, vier Pre-Play-off-Billetts und zwei vorzeitige Urlauber: In der DEL liegen kurz vor der Hauptrunden-Crunchtime nur zehn Zähler zwischen dem Tabellenvierten aus Wolfsburg (67 Punkte) und dem Zwölften aus Augsburg (57).

Immer noch – trotz der beiden jüngsten Niederlagen in Köln (1:2) und gegen Nürnberg (1:4) – mitten im Geschäft sind auch die Wild Wings.

"Es geht sehr eng zu"

Allerdings sind die Schwenninger (64) am Sonntag auf den neunten Rang abgerutscht. Sieben Zähler beträgt noch der Vorsprung auf Augsburg, nur vier sind es auf Düsseldorf (11./60). Zudem haben alle acht Direktkontrahenten der Wild Wings weniger Spiele ausgetragen. "Es geht also sehr eng zu", weiß Stürmer Damien Fleury, dass am Donnerstag gegen eben Augsburg und am Sonntag in Ingolstadt (6./65) nun nur Punkte zählen. "Die mentale Stärke wird der Schlüssel sein. Alle Teams kämpfen nun um etwas Besonderes", blickt Coach Pat Cortina auf die entscheidenden Wochen. Noch sei alles möglich, auch der Sprung unter die Top 6, also der direkte Einzug ins Viertelfinale.

Noch vier Heimspiele

Diesen hat Meister München (94) bereits in der Tasche. Auch Berlin (85) und in Schwenningen am Sonntag einfach souveräne Nürnberger (89) sind praktisch durch. "Das war im Vergleich zum 1:2 in Köln in Sachen Mentalität ein Schritt in die richtige Richtung", war Cortina vor allem mit der Startphase sehr zufrieden. Allerdings zeigte sich danach auch, was die derzeitigen Unterschiede zwischen einem Top-3-Team und den weiter nach Konstanz suchenenden Wild Wings ausmachen. "Nürnberg macht die Tore, wir nicht. Gerade unser Überzahlspiel muss besser werden", weiß 1:4-Torschütze Fleury, dass gegen Ende einer Saison die Special-Teams immer wichtiger werden. Und mit lediglich 14,10 Prozent belegen die Neckarstädter in Sachen Powerplay eben derzeit nur den 13. Rang aller 14 Teams. Dazu gewinnen die Wild Wings die wenigsten Bullys aller Erstligisten. Sicher aber ein Vorteil: Schwenningen genießt in seinen letzten sechs Hauptrundenspielen gleich vier Mal den Heimvorteil. "Wir dürfen uns nicht verrückt machen lassen, müssen uns auf unsere eigenen Stärken konzentrieren", blickt Manager Jürgen Rumrich auf die heiße Phase.

Sorgen um Verteidiger

Ein Grund, weshalb die Wild Wings um den Einzug in die K.o.-Runde zittern müssen, ist das Verletzungspech. Gegen Köln fielen drei Verteidiger aus, dazu musste Stürmer Andreé Hult passen. "Simon Danner hat seine Sache sehr gut gemacht", lobte Cortina den gegen Nürnberg zum Defensivmann umfunktionierten Stürmer. Doch gerade bei den Special-Teams vermissten die Schwenninger Jussi Timonen, Benedikt Brückner und Mirko Sacher sehr. Während Sacher – nach einem Rückschlag – und Brückner noch länger ausfallen, soll Timonen noch vor der Olympia-Pause (3. bis 28. Februar) wieder auflaufen können.

Kein Testspiel in Genf

Apropos Pyeongchang. Die Wild Wings suchen während der Winterspiele noch einen Gegner. "Das am 24. Februar angedachte Testspiel in Genf findet aber nicht statt", stellt Jürgen Rumrich klar.