Vollen Einsatz zeigten die Wild Wings: Hier treibt Dylan Yeo (vorn) den Puck vom Schwenninger Tor weg. Berlins Louise-Marc Aubry nimmt vor den Augen von Goalie Dustin Strahlmeier die Verfolgung auf. Foto: Sigwart

Eishockey: Schweres Heimspiel gegen Berlin am Ende noch mit 5:4 gewonnen. Gute Moral gezeigt. Mit Video

Wild Wings – Berlin 5:4 (1:0, 2:4, 2:0). Die Wild Wings haben in der DEL daheim gegen die Eisbären Berlin mit 5:4 gewonnen. Spielerische Mängel überdeckte das Schlusslicht mit viel Kampfgeist und wurde dafür auch belohnt.

Wild-Wings-Trainer Paul Thompson zeigte sich "extrem stolz" auf seine Mannschaft: "Wir mussten ja gewinnen, und mein Team hat den Weg dafür gefunden."

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Bei den Wild Wings musste der angeschlagene Marcel Kurth passen, für ihn rutschte wieder Kai Herpich in den Schwenninger Angriff. Berlins Trainer Serge Aubin hatte sein Team nach der 4:5-Heimniederlage (nach Verlängerung) gegen Köln am Freitag scharf kritisiert: "25 Minuten gutes Eishockey reichen nicht aus, um ein Spiel zu gewinnen."

Im ersten Drittel in Schwenningen waren die Eisbären auch insgesamt die tonangebende Mannschaft. Doch das 1:0 erzielte das DEL-Schlusslicht. Als Alex Weiß (Schwenningen) und James Shepard (Berlin) zeitgleich auf der Strafbank saßen, schloss Wild-Wings-Verteidiger Colby Robak einen Konter hervorragend ab (9.).

In der Folgezeit heizten die Berliner Schwenningens Keeper Dustin Strahlmeier so richtig ein (15:7 Schüsse für die Eisbären nach den ersten 20 Minuten). Doch die Gäste nutzten in dieser Phase die zu hohe Fehlerquote in der Defensive der Neckarstädter nicht und hatten zudem Pech, als Leonhard Pföderl nur die Latte traf. Mit der knappen und glücklichen Führung der Hausherren ging es in die erste Pause. Colby Robak hatte zu diesem Zeitpunkt ein gutes erstes Drittel seines Teams gesehen: "Wir haben sehr gut gearbeitet."

Interessant war auch zu diesem Zeitpunkt die Aussage von Wild-Wings-Geschäftsführer Christoph Sandner: "Das ist eine schwierige Situation für uns. Wir kommen da nur mit Punkten heraus. Unser Coach Paul Thompson sitzt aber fest im Sattel. Er macht einen guten Job."

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Im zweiten Drittel deckten die Eisbären zunächst die spielerischen Defizite der Schwenninger schonungslos auf und führten nach den Treffern von Sebastian Streu (24.), Pföderl (32.) und Mark Olver (37.) mit 3:1. Mark Fraser und Co. konnten sich bei Strahlmeier bedanken, dass es zu diesem Zeitpunkt nur ein Zwei-Tore-Rückstand war.

Dann stand den Neckarstädtern aber das Glück zur Seite. Ein abgefälschter Distanzschuss von Robak (38.) führte zum 2:3-Anschluss. Wenig später schenkte sich Berlins Torhüter Maxi Franzreb im Zweikampf mit Troy Bourke (39.) die Scheibe selbst zum 3:3 ein.

Doch die Wild Wings brachten diesen Zwischenstand nicht in die zweite Drittelspause, sondern kassierten nur 54 Sekunden nach ihrem Ausgleich durch Andre Rankel das 3:4.

Bei allen spielerischen Mängeln muss man den Wild Wings aber eine gute Moral attestieren. Mirko Sacher schaffte gleich zu Beginn des Schlussdrittels den 4:4-Ausgleich. Die Schwenninger wurden für ihren Kampfgeist schließlich belohnt. Troy Bourke schnürte 151 Sekunden vor dem Ende seinen Doppelpack zum 5:4-Endstand. Ein glücklicher, aber nicht unverdienter Sieg gegen Eisbären, die im Mitteldrittel irgendwann ihren roten Faden verloren hatten.

Tore: 1:0 Robak (8:43), 1:1 Spreu (23:55), 1:2 Pföderl (31:54), 1:3 Olwer (36:03), 2:3 Robak (37:20), 3:3 Bourke (38:35), 3:4 Rankel (39:29), 4:4 Sacher (42:25). 5:4 Bourke (57:29).

Strafen: Wild Wings: 14 – Berlin: 6.

Schiedsrichter: Schrader/Wilk (Dorsten/USA).

Zuschauer: 3239.