Die Wild Wings, hier Kai Herpich (links) gegen Cody Lampl, kamen im Derby oft einen Schritt zu spät. Foto: Sigwart

Eishockey: Kein DEL-Team ist harmloser. Mirko Sacher wird operiert.

Klar – die 0:4-Heimniederlage im Derby gegen Mannheim fiel etwas zu hoch aus, doch die Adler nahmen aus Schwenningen verdient drei Punkte mit. Standesgemäß eben für einen DEL-Spitzenreiter, der nach dem Duell beim neuen Schlusslicht nun bereits 103 Punkte – 60 mehr als die Wild Wings – auf dem Konto hat.

"Waren nicht bereit"

"Wir waren am Anfang nicht bereit, kassieren nach 16 Sekunden das 0:1. Das darf nicht passieren", sah Stürmer Mirko Höfflin den frühen Rückstand durch Luke Adam als richtungsweisend für das Derby an. Dazu kam im ersten Drittel noch ein Shorthander durch Tommi Huhtala (17.). "Das Ergebnis ärgert mich. Aber in Sachen Kampfgeist war die Leistung in Ordnung. Man darf nicht vergessen, dass wir gegen die derzeit beste Mannschaft der DEL gespielt haben. Und bei uns haben eben sehr wichtige Spieler gefehlt", verweist Coach Paul Thompson auf die verletzten Ville Korhonen, Anthony Rech, Kalle Kaijomaa und Mirko Sacher.

Sacher wird operiert

Apropos Mirko Sacher. Ob der Verteidiger noch einmal in dieser Saison auflaufen kann, ist sehr fraglich. "Mirko muss an der Hand operiert werden", hofft Paul Thompson aber, dass in der kommenden Woche Anthony Rech und Ville Korhonen wieder zurückkommen. Für die Schwenninger Wild Wings geht es am 15. Februar gegen Berlin weiter.

Kurztrip nach England

Für die Schwenninger stehen am Dienstag und Mittwoch Trainingseinheiten an, dann haben sie bis zum Dienstag frei. Auch der Coach wird dann einige Tage ausspannen. "Ich fliege am Donnerstag nach Birmingham. Dann sehe ich auch endlich meine Familie wieder", freut sich Paul Thompson auf den Kurztrip in heimische Gefilde. Zuvor wird er aber noch am Dienstag das DEL2-Spiel zwischen Freiburg und Kooperationspartner Ravensburg anschauen, der am Wochenende Coach Jiri Ehrenberger entlassen hat. "Natürlich hat Ravensburg interessante Spieler", sagt Paul Thompson und lacht.

Zahlen sprechen für sich

Die Schwenninger erzielten also im 45. Hauptrundenspiel zum neunten Mal keinen Treffer. Ganze 94 Tore haben die Wild Wings bisher markiert, dies ergibt einen Schnitt von gerade einmal 2,08 Treffern pro Partie. Kein DEL-Team ist harmloser: Schwenningen stellt die einzige Mannschaft in der deutschen Eishockey- Beletage, welche die 100-Tore-Marke noch nicht übertroffen hat. Mit 25 Punkten sind die Wild Wings zudem das schlechteste Heimteam der Deutschen Eishockey-Liga. Auch in Sachen Bully-Werte halten die Schützlinge von Paul Thompson die Rote Laterne. Kein Wunder, dass die Wild Wings nach der Derby-Niederlage wieder auf den letzten Tabellenplatz abrutschten.

Die Realität

21 Punkte sind also noch bis zum Ende der Hauptrunde zu vergeben, der Abstand auf einen Pre-Play-off-Rang beträgt 13 Zähler. Auch Paul Thompson weiß, dass es wohl kein Schwenninger Wunder mehr geben wird, am 3. März die Eishockey-Saison 2018/19 vorbei ist. "Wir arbeiten höchst professionell weiter, schreiben die Runde längst noch nicht ab", will der Brite bis zum 52. Spieltag auf jeden Fall noch ein paar Plätze in der Tabelle klettern.