Der Krefelder William Besse (links) kommt hier gegen den Schwenninger Torwart Dustin Strahlmeier zu spät. Verteidiger Mirko Sacher (rechts) muss nicht mehr eingreifen. Foto: Sigwart

Eishockey: Mannschaft kassiert gegen Krefeld 4:6-Niederlage. Laterne leuchtet weiter rot. Mit Video

Die Wild Wings haben am Sonntag das DEL-Kellerduell gegen Krefeld mit 4:6 verloren. Damit verpassten die Schwenninger die Chance, mit einem Dreier an den finanziell angeschlagenen Pinguinen vorbeizuziehen.

"Pech, individuelle Fehler und zwei große Entscheidungen gegen uns", waren für Coach Paul Thompson die Gründe für die Niederlage.

Dieser hatte nach dem 3:6 in Ingolstadt zwei Veränderungen vorgenommen. Dustin Strahlmeier stand von Beginn an zwischen den Pfosten, Andreas Thuresson ersetzte Mike Blunden (Unterkörperverletzung, fällt sechs Wochen lang aus). Doch wie in Ingolstadt verschliefen die Wild Wings den Start. Gegen zunächst viel zu passive Schwenninger sagte erst Daniel Pietta (4.) Dankeschön, dann fiel Verteidiger Benedikt Brückner unglücklich auf den eigenen Torhüter (Thompson: "Das Tor hätte nicht zählen dürfen"). Garrett Noonan (13.) ließ sich diese Gelegenheit nicht nehmen. Doch die Schwenninger können eben Powerplay. Zunächst hatte Colby Robak (9.) einen bösen Pietta-Check gegen Marcel Kurth (Paul Thompson: "Das war eine Spieldauer"), der nicht mehr aufs Eis zurückkehrte, bestraft, dann Alexander Weiß (16.) auch die zweite Überzahlchance gegen das zweitschlechteste Unterzahlteam-Team der Liga zum 2:2 genutzt. "Wir machen noch zu viele Fehler", fasste sich Brückner nach dem ersten Drittel an die eigene Nase.

Konnten die Wild Wings diese im Mittelabschnitt abstellen? Nein. Der nach seiner Zehnminutenstrafe ausgeruhte Pietta brauchte nur 21 Sekunden, um die Pinguine mit 3:2 in Führung zu bringen. Der Tag der offenen Türen zweier in der Defensive sehr anfälligen Teams ging weiter. Andreas Thuresson (22.) glich aus, Pietta (23.) machte für die sehr effektiven Gäste seinen Dreierpack perfekt.

Fast überraschend war, dass die Schwenninger dann ihre dritte Powerplay-Möglichkeit ausließen. Pech war, dass Thuresson (33.) für die nun dominierenden Wild Wings nur den Außenpfosten traf.

War der Versuch von Mark Fraser (42.), als siebter Verteidiger aufgeboten, der Startschuss für ein furioses Schwenninger Schlussdrittel? Erst einmal nicht. Krefeld schaltete in den Verwaltungsgang. Den Wild Wings fiel nicht nur wenig in der Offensive ein, sondern sie mussten auch noch eine zwei Minuten lange 3:5-Unterzahlsituation überstehen.

Auf einmal waren danach die Fans deutlich zu hören. Erst recht, als Jordan Caron (49.) mit seinem ersten Treffer für die Schwenninger den verdienten 4:4-Ausgleich markiert hatte. Der Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten ging weiter. Dann hatten die Wild Wings Pech, dass ein Pass von Philipp Kuhnekath von Daniel Pfaffengut (56.) ins eigene Tor abgefälscht wurde. Auf den fünften Rückstand hatte das Schlusslicht keine Antwort mehr parat. Im Gegenteil: Pietta (60.) hatte noch nicht genug.

"Wir sind gefordert. Am Trainer liegt es nicht", betonte Brückner nach der Partie.

Wild Wings – Pinguine 4:6 (2:2, 1:2, 1:2). Tore: 0:1 Pietta (3:23), 1:1 Robak (8:52/5:4), 1:2 Noonan (12:49), 2:2 Weiß (15:48/5:4), 2:3 Pietta (20:21), 3:3 Thuresson (21:49), 3:4 Pietta (22:29), 4:4 Caron (48:54), 4:5 Kuhnekath (55:57), 4:6 Pietta (59:31/5:6). Strafen: Wild Wings 6 – Pinguine 8 + 10 (Pietta). Schiedsrichter: Stephan Bauer (Nürnberg), Marian Rohatsch (Lindau). Zuschauer: 3747.