Wild Wing Sascha Goc ist in dieser Szene zu schnell für John Rogl. Foto: Sigwart

DEL Neuer Spitzenreiter ist für Schwenningen eine Nummer zu groß. Neckarstädter übernehmen Rote Laterne.

Die Wild Wings haben am Freitagabend in der DEL ihr vorletztes Saisonheimspiel chancenlos gegen den neuen Spitzenreiter aus München mit 0:5 verloren. Am Tabellenende musste Schwenningen auch noch die Rote Laterne von Krefeld übernehmen.

Schwenningens Trainer Helmut de Raaf konnte seinem früheren Münchner Chef Don Jackson gestern nur zu einer starken Leistung der Gäste gratulieren: "Das war eine tolle Leistung der Münchner. Wir hatten nicht den Hauch einer Chance."

Vor dem Spiel wurde Schwenningens Kapitän Sascha Goc für sein 800. DEL-Spiel, das er vor fünf Tagen in Hamburg absolvierte, geehrt. De Raaf musste auf seine Verteidiger Hannu Pikkarainen und Jiri Hunkes verzichten. Dafür feierte Ashton Rome im Angriff nach mehrwöchiger Verletzungspause sein Comeback und Tim Bender spielte wieder in der Verteidigung.

Bei den Münchnern, die noch Platz eins nach der Hauptrunde anpeilen, fielen neben den langzeitverletzten Florian Kettemer und Richard Regehr kurzfristig auch noch die Top-Spieler Jerome Samson und Frederic St. Denis aus. Dies schadete der Spielstärke der Bayern aber überhaupt nicht. Sie diktierten das Geschehen, zeigten ihre Spielkunst und gingen in der siebten Minute mit einem Nachschuss von Steve Pinizzotto nach Solo von Keith Aucoin mit 1:0 in Führung. Diese hätte zur ersten Pause höher ausfallen können, doch Schwenningens Schlussmann Joey MacDonald zeigte gute Aktionen. Die Wild Wings waren schon in dieser Phase im Spiel nach vorne zu harmlos.

An den spielerischen Kräfteverhältnissen änderte sich auch im Mitteldrittel nichts. Yan Stastny hatte die einzige Chance für Schwenningen – hätten die Red-Bull-Stars in diese Phase mehr Zug auf das Tor von MacDonald gezeigt, wäre das Zwischenergebnis vor dem letzten Spielabschnitt höher als nur 2:0 für den Titelfavoriten ausgefallen. Dominik Kahun hatte den zweiten Gästetreffer erzielt (40.).

Ohne ans Limit zu gehen, schraubten die Bayern das Ergebnis durch Treffer von Mauer (48.), Kahun (50.) und Christensen (56.) noch locker auf 5:0 hoch.

Wild Wings – München 0:5 (0:1, 0:1, 0:3). Tore: 0:1 Pinizzotto (6:39), 0:2 Kahun (39:14), 0:3 Mauer (47:30), 0:4 Kahun (49:46), 0:5 Christensen (55:19). Strafen: Wild Wings: 14 – München: 8. Schiedsrichter: Zehetleitner/Daniels (Oberstdorf/Gelsenkirchen). Zuschauer: 4218 (darunter 50 Gästefans).

Für die Wild Wings geht es am morgigen Sonntag (16.30 Uhr) in Nürnberg weiter. Die Ice Tigers absolvieren bislang eine erfolgreiche Saison, standen als Tabellensechster vor diesem Wochenende vor der direkten Play-off-Qualifikation. Herausragend bei den Franken ist unter anderem Kapitän Patrick Reimer. Er führt die Top-Scorerliste mit 24 Toren und 36 Assists an. Die bisherige Saisonbilanz der Schwenninger gegen Nürnberg liest sich positiv. Am 18. Oktober des Vorjahres feierten die Neckarstädter ein 5:1-Sieg in der Nürnberger Arena. Daheim gelang ein 6:3-Erfolg – dagegen stand eine 1:3-Niederlage. "Wir müssen gegen Nürnberg das Tempo sofort hochhalten", fordert Helmut de Raaf.