Der 4:3-Treffer von Wild-Wings-Angreifer Marcel Kurth (blaues Trikot) gegen Iserlohn war der "Dosenöffner". Foto: Müller

Eishockey: Erleichterung bei Wild Wings nach Sieg. Mirko Höfflin ahnte es bereits.

"Jetzt geht’s los", so feierten die Schwenninger Fans mit der Mannschaft den 5:3-Heimsieg gegen Iserlohn, der das Ende dieser unsäglichen Negativ-Serie (elf Niederlagen in Folge) am Sonntagabend bedeutete. Hätten die Wild Wings erneut verloren, hätten sie den "Titel" erhalten, seit DEL-Beginn für den schlechtesten Saisonstart verantwortlich zu sein!

Das Schlusslicht zeigte gegen Iserlohn eine große Moral, war torgefährlich und hatte in den letzten Minuten den Willen, dieses Spiel unbedingt nach Hause zu bringen. Nicht zu übersehen waren aber erneut – besonders im Mitteldrittel – die spielerischen Defizite bei den Gastgebern. War dieser erste Saisondreier der Startschuss für eine Wende? Vielleicht – man muss in Schwenningen weiter Schritt für Schritt denken. So sieht es jedenfalls Trainer Pat Cortina.

"Affengeiles Gefühl"

"Uns ist mit diesem Sieg eine große Last von den Schultern gefallen. Es fühlt sich affengeil an", bilanzierte ein glücklicher Schwenninger Angreifer Marcel Kurth, der mit seinem Tor (es war sein erster Saisontreffer) zum vorentscheidenden 4:3 – drei Minuten vor dem Ende – zum "Dosenöffner" wurde.

Pat Cortina freute sich erst einmal darüber, "dass sich die Jungs nach den vergangenen schweren Wochen endlich belohnt haben. Sie haben wieder sehr viel in dieses Spiel investiert". Sehr positiv war für den Wild-Wings-Coach auch der Aspekt, "dass wir unsere Tore sehr gut herausspielten, aber auch andererseits sogenannte dreckige Tore erzielt haben".

Zurückhaltender Coach

Pat Cortina ist überzeugt davon, dass sich nach diesem Sieg in den kommenden Tagen in der Kabine und auf dem Eis einiges "leichter" anfühlen wird. "Aber wir müssen weiter Schritt für Schritt denken. Wir müssen alles dafür tun, dass dieser Sieg tatsächlich der Startschuss für eine Wende war."

Eine gewisse Vorahnung

Angreifer Mirko Höfflin – Torschütze gegen Iserlohn zum 2:2-Ausgleich – hatte so eine Vorahnung, dass es an diesem 21. Oktober endlich passieren würde. "Der Trend ging in den vergangenen Spielen schon dahin. Wir hatten gute Leistungen gezeigt und uns immer mehr Torchancen herausgespielt. Dieser Sieg ist natürlich sehr wichtig. Ich denke schon, dass uns dieser einen Riesenschub geben kann." Für Höfflin war das Wochenende doppelt schön. Schwenningens Nummer 61 wurde von Bundestrainer Marco Sturm – per Mail am vergangenen Mittwoch und nach einigen Gesprächen – für den Deutschland-Cup Anfang November ins Nationalteam berufen. Nach der WM-Teilnahme im Frühjahr in Dänemark geht es für Höfflin "wieder bei Null los. Ich möchte in Krefeld mehr als nur dabei sein". Pat Cortina überrascht die Nominierung nicht: "Mirko hat zuletzt starke Leistungen gezeigt."