Jussi Timonen ist wieder an Bord. Foto: Sigwart

Eishockey: Schwenninger gastieren beim Vorletzten Wolfsburg. Am Sonntag kommt Augsburg.

In der DEL läuft am Freitag (19.30 Uhr) ein Kellerduell. Die zuletzt zweimal siegreichen Wild Wings (14.) gastieren beim Vorletzten Wolfsburg. Am Sonntag (19 Uhr) empfangen die Schwenninger dann Augsburg.

Ausgezeichnete Stimmung

Donnerstag, 12 Uhr, vor der Schwenninger Arena. Der Bus der Wild Wings nach Wolfsburg steht bereit. Einige Spieler haben auch ein Kopfkissen unter dem Arm. Acht Stunden lang geht es in Richtung Norddeutschland. Am Donnerstagabend war die Ankunft in der "Alten Mühle" in Gifhorn geplant. Das Romantikhotel liegt zehn Minuten entfernt vom Wolfsburger Eisstadion. Am Freitagvormittag ist dort noch eine kurze Eiseinheit geplant. Lange Busfahrten ist der neue Coach Paul Thompson von England her gewohnt. "Wir sind höchstens mal von Sheffield aus nach Belfast oder nach Schottland geflogen", schmunzelt er.

Die Stimmung nach einer gelungenen Arbeitswoche beim Schlusslicht ist ausgezeichnet. "Ich denke sowieso jeden Tag positiv", setzt der 53-jährige darauf, dass sein Team in Wolfsburg die kleine Erfolgsgeschichte (München und Nürnberg besiegt) fortsetzt. Die Wild Wings haben am Wochenende sogar die Chance, die Rote Laterne erst einmal abzugeben. "Wir haben natürlich neues Selbstvertrauen getankt, aber wir wissen, was uns in Wolfsburg erwartet. Es fühlt sich wie ein Play-off-Spiel an, weil für beide Mannschaften viel auf dem Spiel steht", erklärt Kapitän Simon Danner.

Wie in einer Vorbereitung

Danners positive erste Eindrücke über den neuen Coach haben sich in dieser Woche bestätigt. "Wir haben viel in den spieltaktischen Details weitergearbeitet und sehr viel kommuniziert. Vom Umfang her hatte das schon etwas wie eine Vorbereitungswoche. Wichtig wird in Wolfsburg sein, dass wir in unserer Entwicklung unter dem neuen Trainer wieder einen Schritt vorankommen. Aber ich bin da ganz zuversichtlich."

Giliati wird "vermisst"

Paul Thompson "genoss" die erste richtige Arbeitswoche mit seinem neuen Team. "Wir haben viele Abläufe in unserem Spiel – insbesondere auch bei unserer Defensivarbeit – weiter automatisiert. Wir haben natürlich auch an unserem Powerplay gearbeitet." Was aber dem Briten überhaupt nicht in den Plan passte, war das Verhalten von Stefano Giliati in Nürnberg. "Er hat vielleicht in diesem Moment kurz für neue Energie bei uns im Team und bei unseren Fans gesorgt, aber er hat einen großen Fehler gemacht. Wir werden ihn nun vermissen, weil er zusammen mit Andrée Hult und Istvan Bartalis gut zusammenspielte." Erst kurzfristig will Thompson entscheiden, wer den Platz des gesperrten Giliati in dieser Reihe einnimmt. Positiv ist, dass in der Verteidigung der zuletzt verletzte Jussi Timonen zurückkehrt. Dustin Strahlmeier wird im Tor stehen – Thompson attestiert auch Schlussmann Marco Wölfl eine sehr gute Trainingsleistung und meinte: "Er wird seine Chance wieder bekommen."

Größte sportliche Krise

Die Wolfsburger stecken in der größten sportlichen Krise seit ihrer DEL-Zugehörigkeit. Der Schweizer Trainer Hans Kossmann übernahm im Oktober für Pekka Tirkkonen, konnte das Team aber noch nicht aus dem Tabellenkeller führen. Am Freitag fehlen mit Kris Focault, Christoph Höhenleitner, Jason Jaspers, und Neuzugang Corey Elkins einige Leistungsträger.