Der Schwenninger Andrée Hult – hier gegen den Straubinger Marcel Brandt (rechts) – findet es einfach "schön, entscheidende Treffer zu erzielen". Foto: Sigwart

Eishockey: Schwenninger machen mit 2:1 nach Verlängerung Fünf-Punkte-Wochenende komplett. Mit Video

Die Wild Wings machten am Sonntag mit dem 2:1 nach Verlängerung gegen Straubing ein Fünf-Punkte-Heimwochenende perfekt. Der Traum von den Pre-Play-offs lebt nach dem dritten Sieg in Folge weiter. Es war der erste Erfolg gegen die Tigers in dieser Runde.

"Das war ein großartiges Wochenende. Wir haben gegen Straubing Geduld bewiesen und in der Verlängerung zugeschlagen", freute sich Coach Paul Thompson über die beiden Zähler gegen die Tigers.

Vili Sopanen saß weiter auf der Tribüne, Top-Torjäger Anthony Rech (Knieprobleme, kann wohl am Freitag wieder auflaufen) musste angeschlagen passen. Dafür kehrte Marc El-Sayed in den Kader zurück. "Das wird ein Energie-Spiel", vermutete Verteidiger Benedikt Brückner vor der 43. Saisonpartie.

Dieses bestritten die Wild Wings in roten Trikots. Aktivität, Dynamik, Gefahr, Temperament oder Zorn werden dieser Kolorierung nachgesagt. Ein gutes Omen? Zunächst ja: Schwenningen bestimmte ab der fünften Minuten gegen den Tabellenachten die Partie. Chancenverhältnis, Zweikampfbilanz, ja sogar Bullyverhalten – alle Werte sprachen für die Wild Wings. Doch auf dem Videowürfel machte sich diese Überlegenheit nach 20 Minuten nicht bemerkbar, da Philip McRae (5.), Mirko Sacher (8.), Andrée Hult (11.) und Mirko Höfflin (12.) an Tigers-Goalie Jeffrey Zatkoff gescheitert waren. Auf der anderen Seite zeigte Dustin Strahlmeier gegen Sven Ziegler (20.) sein Können. "Wir müssen unser Spiel noch breiter anlegen, um mehr Platz gegen die Straubinger Defensive zu bekommen", meine Höfflin nach dem ersten Drittel.

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Pech, dass die Scheibe nach einem Schuss von Markus Poukulla (26.) via Innenpfosten zwar auf der Torlinie tanzte, diese aber nicht überquerte. Als Ziegler (28.) das dritte Powerplay der Straubinger zur Gästeführung nutzte, lagen die Wild Wings gegen bissiger werdende Tigers plötzlich zurück. Diese bestimmten anschließend in der neutralen Zone das Geschehen, verengten so gegen im Aufbauspiel zu ungenaue Wild Wings geschickt die Räume. Trotz der Ansage Höfflins zuvor.

Als aber Kai Herpich (43.) nach einem McRae-Schuss zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort stand, hieß es 1:1. "Das tut natürlich gut", freute sich der Stürmer nach der Schlusssirene über seinen ersten Saisontreffer.

Wir haben mit Kai Herpich gesprochen:

Die Fans erwachten, die von Brückner angesprochene Energie kehrte zurück. Doch auch die Tigers wollten den Dreier: Strahlmeier rettete spektakulär gegen Jeremy Williams (53.) den Punkt in die Verlängerung. "Das war ein Big Save", lobte später Paul Thompson den Schwenninger Torwart.

Und dann wurde – wie am Freitag beim 2:1 gegen Krefeld – erneut Hult zum Matchwinner. Der Schwede schlenzte den Puck überlegt zum 2:1 (63.) ins Netz. "Es ist schön, entscheidende Tore zu erzielen", betonte der Angreifer nach der Partie.

Dagegen ärgerte sich Tigers-Coach Tom Pokel. "Teilweise haben wir zu langsam agiert. Dazu hat Williams die große Chance zum Sieg vergeben."

Wild Wings – Tigers 2:1 (0:0, 0:1, 1:0, 1:0) n.V. Tore: 0:1 Ziegler (27:49/4:5), 1:1 Herpich (42:23), 2:1 Hult (62:25/3:3). Strafen: Wild Wings 10 – Tigers 8. Schiedsrichter: Marc Iwert (Harsefeld), Daniel Piechaczek (Ottobrunn). Zuschauer: 3089.